Eine Woche im Zeichen der Regenbogenflagge
Abschluss der schwul-lesbischen Kulturwoche mit Fest vor dem Cinemaxx
Wuppertal. Eine Woche im zeichen der Regenbogenflagge fand in Wuppertal statt. Der Wupperpride e.V. organisierte eine schwul-lesbische Kulturwoche, die ihren Höhenpunkt am Samstag mit dem Chistopher Street Day (CSD) auf dem Vorplatz des Cinemaxx hatte. Gefeiert wurde mit Livemusik von Wanda Kay, Mave O´Rick und dem Duo Schneewittchen sowie vielen Informationsständen und leckerem Essen.
Die Schwulengruppe aMANNda aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis hatte einen Stand mit Info-Material und kleinen Geschenken aufgebaut: „In erster Linie wollen wir zeigen, dass es Schwule und Lesben nicht nur in der Großstadt, sondern auch auf dem Land gibt. Außerdem laden wir alle Interessierten zu unseren Gruppenveranstaltungen ein“, sagt Ralf Terjung von aMaNNda. Michael Jähme von der Aidshilfe in Wuppertal hält den CSD für äußerst wichtig: „Es ist leider immer noch nicht selbstverständlich, homosexuell zu sein. Wir müssen zeigen, dass es Schwule und Lesben im Tal gibt und auf uns aufmerksam machen. Trotzdem gab es in den letzten Jahren einen positiven gesellschaftlichen Wandel in der Stadt.“
Selbstgebackene Reibekuchen bot die Frauengruppe Courage an, die sich gegen Sexismus und Mobbing engagiert und in Wuppertal 35 Mitglieder zählt. Die Besucher genossen bei herrlichem Sonnenschein Livemusik und eine leckere Currywurst. So auch Matthias Schäfer, der mit seiner Frau Claudia und den Kinder Luisa (5) und Patrick (10) kam. „Wir waren in der Stadt und sind jetzt mehr oder weniger zufällig hier gelandet. Uns gefällt es gut, dass so eine Veranstaltung in Wuppertal Platz findet. Und außerdem wollen wir unseren Kindern zeigen, dass es ganz normal ist homosexuell zu sein.“
Claudia Hofrichter freute sich, dass so viele junge Menschen den Weg zum Cinemaxx gefunden hatten. Sie kritisierte jedoch den jetzigen Standort: „Ich fand den CSD in der Stadt wesentlich netter. An der Citykirche bekamen wir mehr Öffentlichkeit und natürlich gab es auch wesentlich mehr Durchgangsverkehr.“ Ab 20 Uhr sorgte die Djane Rita aus Münster für gute Stimmung. Nach einem ausgelassenen Partyabend fand die schwul-lesbische Kulturwoche einen angenehmen Ausklang beim Katzen-und Katerfrühstück im Museumscafe am Wall.
Der Start war am 14. Juni mit einem Empfang in der Alten Papierfabrik. Am 16. Juni lud das Frauenzentrum Urania e.V. zu einem Salsa-Rueda-Tanzkurs und im Club Pavillon fand eine CSD-Warmup-Party statt. Am Sonntag veranstaltete die Citykirche einen ökumenischen CSD-Gottesdienst. Im Cinemaxx wurde der Film Brokeback Mountain und ein Film im Rahmen der L-Night gezeigt. Rainer Vollath las in der Begegnungsstätte Alte Synagoge aus seinem Buch „Zwei Leben“, in dem es um den Überlebenskampf im KZ und die Schwulenbewegung in der Berliner Nachkriegszeit geht.