Einkaufen am Ort und im Netz: Wuppertal wird zur Online City
Stationärer und Online-Handel werden an einem Standort in Elberfeld zusammengeführt. Die Akquise hat begonnen.
Elberfeld. Der Einzelhandel ist in der jüngeren Vergangenheit immer stärker in den Fokus der Wirtschaftsförderung geraten. Bei einer von WZ, Sparkasse und Rheinischem Einzelhandels- und Dienstleistungsverband initiierten Veranstaltung zur digitalen Zukunft des stationären Einzelhandels mit Wirtschaftspublizist und Innovationsberater Andreas Haderlein wurde dann erstmals mehr über die Chancen statt über die Risiken des stationären Einzelhandels gesprochen. Und das hat nun Folgen: Wuppertal wird zur Online City.
Dieses Projekt der Wirtschaftsförderung, bei der die WZ Medienpartner ist, ist jetzt Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes und wird durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert.
Rolf Volmerig, Chef der Wirtschaftsförderung und Projektleiterin Christiane Ten Eicken wollen so auch den scheinbaren Gegensatz von stationärem und Onlinehandel auflösen. Eine zunächst geplante Online-Straße mit entsprechenden Angeboten wird es aber nicht geben. „Dafür gibt es gar nicht genug Leerstand in Elberfeld“, so Volmerig.
Stattdessen wird nach einer Immobilie in der Elberfelder Innenstadt gesucht, in der beide Handelsarten vereint werden. Das heißt: Die Akquise beginnt. Zielgruppen sind sogenannte hybride Anbieter. Also 1. Online-Händler, die auch in die Fläche gehen (zum Beispiel My Muesli), 2. Online-Händler, die noch nicht in die Fläche gegangen sind (etwa Ebay Topseller mit mehr als 50.000 positiven Bewertungen) und 3. lokaler Einzelhandel, der die Online-Schiene erweitern möchte (etwa Baumärkte mit speziellem Kleinsortiment für die Innenstadt).
Diese lokalen Händler erhalten Schulungen für die Online-Aktivitäten. Und innerhalb der Immobilie gibt es einen gemeinsamen Service-Standort, beispielsweise zur Abholung von bestellten Waren. Dieser Servicebereich könnte bis 24 Uhr geöffnet sein. Geplant ist auch, einen Fahrradkurier für die Servicestation einzusetzen. Die Immobilie soll Platz für fünf bis sechs Geschäfte bieten. Volmerig hofft, bis zum Sommer eine erste Zusage zu haben.