Einstimmig gewählt: Thüringer wird neuer Leiter der Kurrende
Der erfahrene Chorleiter Dietrich Modersohn wird zum 1. Januar die Nachfolge von Martin Lehmann antreten.
Wuppertal. Das Votum fiel einstimmig aus: Dietrich Modersohn wird neuer musikalischer Leiter der Wuppertaler Kurrende. Der Thüringer hatte mit seinem Probedirigat sowohl die Mitglieder der Kurrende als auch den Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises, der die Stelle finanziert, überzeugt.
„Er verfügt über viel Erfahrung und hatte sofort einen guten Zugang zu den Kindern“, lobt Olaf Rosier, Vorstand des Kurrende-Vereins. Die Wellenlänge stimme zwischen den Kurrendanern und dem erfahrenen Knabenchor-Leiter. „Der musikalische und menschliche Kontakt zu den Kindern“ beeindruckte auch Superintendentin Ilka Federschmidt. Modersohn hat sich gegen 20 Mitbewerber aus dem In- und Ausland durchgesetzt.
Die (Dirigenten-)Stabübergabe funktioniert reibungslos: Modersohn tritt seine Stelle direkt zum 1. Januar an, während der bisherige Leiter Martin Lehmann zum 1. Februar die künstlerische Leitung des Windsbacher Knabenchors übernimmt (wir berichteten). Offiziell wird der Wechsel mit einem Gottesdienst am 14. Januar gefeiert. Der 46-jährige neue Dirigent übernimmt auch schon geplante Aktionen wie die Aufnahme einer Volkslieder-CD oder eine Tournee im Herbst. Der neue künstlerische Leiter übernimmt einen intakten Chor, wie Rosier deutlich macht: „Wir verspüren Rückenwind, was unsere Anmeldezahlen betrifft.“
Dietrich Modersohn (46), designierter neuer Kurrende-Leiter
Dietrich Modersohn sang schon als Kind in seiner Heimatstadt Saalfeld acht Jahre lang im traditionsreichen Knabenchor „Thüringer Sängerknaben“. Anschließend studierte er in Halle/Saale Kirchenmusik und Dirigieren an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig bei Günther Blumhagen. Von 1989 bis 2003 wirkte er als Organist und Kantor in Frankfurt/Oder, wo er mit der Frankfurter Ökumenischen Kantorei und der Kinder- und Jugendkantorei große Teile der klassischen Oratorienliteratur zur Aufführung brachte. Im April 2003 folgte er dem Ruf seiner Heimatstadt und übernahm die Leitung der Thüringer Sängerknaben und des Mädelchores Saalfeld.
„Wuppertal hat mich sehr gereizt, weil die Arbeit sehr konzentriert auf den Knabenchor ist“, sagt Modersohn. „Ich freue mich auf Wuppertal, die Aufnahme war außerordentlich herzlich.“ Er bringt seine Frau Christine mit, die ebenfalls Kirchenmusikerin ist und in Saalfeld Musik an Grundschulen unterrichtet hat. Der Sohn der Familie arbeitet auf Hiddensee als Kellner, die Tochter beendet gerade die Schule.
Die Kurrende-Sänger waren offenbar so gespannt auf ihren neuen Dirigenten, dass sie laut Rosier am Freitagvormittag sogar einen eigentlich noch unveröffentlichten Text über die Nachfolge auf der Kurrende-Homepage knackten. Bevor sie mit Modersohn proben, haben sie jedoch noch ein umfangreiches Programm mit Quempas-Konzerten und dem Familienkonzert mit dem Sinfonieorchester vor sich.