Elberfeld: Mad Dog vor dem Aus
Gastronomie: Betreiber Jens Krefting kapituliert vor zu hohen Kosten. Einigung mit Verpächter bislang gescheitert.
Wuppertal. Gerüchteweise war es schon länger in der Szene zu vernehmen - jetzt ist es nahezu amtlich: Das Mad Dog im Elberfelder Kolkmannhaus steht vor der Schließung zum Monatsende. Wie Gastronom Jens Krefting der WZ bestätigte, wird er seinen zum 31.August auslaufenden Pachtvertrag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht verlängern. Der Grund: Zu hohe Fixkosten in dem fast 1000 Quadratmeter großen Gaststätten-Lokal. Krefting: "Das Mad Dog rechnet sich in dieser Form einfach nicht mehr."
Krefting betrieb sein Elberfelder Lokal in prominenter Lage seit Ende März 2009 - neben dem seit zehn Jahren bestehenden Stammhaus an der Hahnerberger Straße. An sich konnte sich der Gastronom über den Erfolg seiner Zweigstelle nicht beklagen: Gerade als Live-Musik-Standort hat das Mad Dog Elberfeld sich etabliert. Lokale Größen wie Stefan Mageney mit seiner Rocksession oder Jochen Calypso mit ihrer CD-Präsentation waren regelmäßig zu Gast, die Band The BossHoss feierte hier nach zwei Hardt-Auftritten ihre After-Show-Party.
Doch die Zahlen ließen Krefting nach eigener Auskunft keine Wahl: "Ich habe allein eine monatliche Stromrechnung von 2000 Euro." Von einer, so Krefting, sehr hohen Pacht ganz zu schweigen.
Ein letzter Ausweg, den Krefting in den vergangenen Tagen zu beschreiten versucht hat: Mit seinem Verpächter - einer Ausgründung des Brauereikonzerns InBev - habe er versucht, über eine Verringerung seiner Pacht zu verhandeln - bislang ohne Erfolg. Er habe nicht einmal einen Gesprächstermin bekommen, so Krefting. Daher "sehe ich so gut wie keine Möglichkeit, das Mad Dog über den 31. August hinaus offen zu halten".
Der Betrieb in Cronenberg sei von dieser Entscheidung nicht betroffen, betont Krefting. An der Hahnerberger Straße könnten übergangsweise auch die festangestellten unter seinen 15 Elberfelder Mitarbeitern unterkommen, so der Gastronom. Krefting sucht bereits ein neues Lokal in Elberfeld, um dort möglichst schnell wieder ein Mad Dog öffnen zu können. Doch das, so Krefting, gestalte sich nicht leicht: "Ich suche ja keine Eckkneipe, sondern ein Lokal, wo auch große Live-Musik steigen kann."