Bauprojekte Endspurt für das Michaelsviertel
Uellendahl · Das Seniorenzentrum ist schon eingeweiht, die Wohnhäuser sollen im Sommer bezogen werden. Nachbarn fordern Sanierung der Straße Kempers Häuschen.
. Die Alloheim Senioren-Residenz ist kürzlich eingeweiht worden. In der kommenden Woche werden die ersten Bewohner einziehen. Und auch die fünf Mehrfamilienhäuser stehen vor der Fertigstellung. Im Juli soll der Bezug erfolgen. Damit stehen die Arbeiten für das 25 Millionen Euro teure Michaelsviertel an der Straße Kempershäuschen vor dem Abschluss, wie Projektleiter Robert Leemreize gegenüber der WZ erklärt. Drei Kreuze dürften dann auch einige Anwohner machen. Das Leben direkt neben einer Großbaustelle und insbesondere der Zustand der von den Baufahrzeugen genutzten Straße hatte immer wieder für Kritik gesorgt.
Ulrike Braunöhler hatte sich deshalb mehrfach an die Stadt und die Politik gewandt. Ihre Anliegerstraße „ist inzwischen komplett kaputt gefahren“, klagte sie zuletzt in einem Brief an Oberbürgermeister Andreas Mucke, der unserer Redaktion vorliegt. Es seien am Kempers Häuschen zwar nur wenige Anwohner betroffen, die dafür aber richtig, so Braunöhler gegenüber der WZ.
Dass die Arbeiten keine einfachen werden würde, ist schon lange klar. „Die Enge der Örtlichkeit, das Arbeiten unter einer Hochspannungsleitung und die Hanglage“ — so fasste Bauleiter Bernd Köttermann beim WZ-Besuch im Oktober die Schwierigkeiten zusammen. „So eine Baustelle hatte ich auch noch nicht.“ Problem aus Sicht der Anwohner: Die Straße Kempers Häuschen, die von der Leipziger Straße abzweigt, war Hauptzufahrt für die Baustelle — und dafür, was auch bekannt war, eigentlich nicht geeignet. Der Zustand sei jetzt entsprechend, sagen die Anwohner. Gereinigt worden sei die Straße auch seit Monaten nicht mehr, schreibt Braunöhler in ihrem Brief. „Bei Trockenheit staubt es gewaltig und bei Nässe suchen wir im ,Schlingerkurs’ einen Weg, um an Matsch und tiefen Schlaglöchern vorbei zu kommen.“
Ärgerlich sei, dass immer wieder Lkw von oben von der Albert-Schweitzer-Straße ins Kempers Häuschen eingefahren seien. Und das sei nicht nur erfolgt, wenn durch die zwischenzeitliche Sperrung des unteren Bereichs es keine andere Möglichkeit mehr gab.
Sauer ist Braunöhler auch darüber, dass sich von Seiten der Stadt niemand auf ihre Briefe gemeldet hätte. Nur Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert (SPD) habe reagiert. Diese versprach gegenüber der WZ, auch jetzt noch einmal nachzuhören.Denn Braunöhler und ihre Nachbarn haben Angst, dass sie noch lange mit der kaputten Straße leben müssen und die Schäden möglicherweise gar nicht behoben werden. „Deshalb haben wir uns jetzt noch einmal gemeldet, damit es nicht nachher heißt, wir hätten nichts gesagt.“
Ärger der Anwohner
sei durchaus nachvollziehbar
Projektleiter Leemreize kann den Ärger der Anwohner nachvollziehen. Eine Belastung lasse sich bei einer so großen Baustelle aber leider kaum vermeiden. Die Zufahrtssituation sei schwierig gewesen, zumal an der Uellendahler Straße auch öfter Arbeiten an den Leitungen erfolgten. Dass Lkw-Fahrer verbotenerweise den Weg über die Albert-Schweitzer-Straße genommen hätten, will und kann er nicht ausschließen, entschuldigt sich jedoch dafür. Ten Brinke habe zwar allen Mitarbeitern Skizzen für die richtigen Wege gegeben, möglicherweise seien Kollegen aber „nach Navi gefahren“.
Wegen der Straße habe er mit der Stadt gesprochen. „Das ist nicht unsere Aufgabe.“ Die Stadt habe aber zugesagt, die Sanierung zu übernehmen. Das sei von Anfang an auch so geregelt gewesen.
Das bestätigt die Verwaltung auf WZ-Anfrage. Momentan würden von den Wuppertaler Stadtwerken in der Straße Kempers Häuschen, Uellendahler Straße 271 und im Einmündungsbereich Leipziger Straße/ Kempers Häuschen die restlichen Ver- und Entsorgungsarbeiten durchgeführt. „Bereits in der nächsten Woche sollen die Straßenbauarbeiten im Bereich der Straße Kempers Häuschen durch die Firma Wilhelm Gross starten“, heißt es aus der Pressestelle. Es sei geplant, den ersten Abschnitt von der Leipziger Straße bis etwa Kempers Häuschen Hausnummer 15 bis Ende Juni wieder herzustellen.
Der Stadtverwaltung sei zudem der schlechte Zustand der Straße im restlichen Verlauf bekannt. „Es ist geplant - nach der Fertigstellung des ersten Abschnitts - die restliche Fläche der Straße bis zur Anbindung Albert-Schweitzer-Straße instand zu setzen. Die Straßenbauarbeiten werden voraussichtlich ab Anfang Juli von der Jahresvertragsfirma der Stadt Wuppertal übernommen.“