Wuppertal forscht Engagement fördert das Lernen

Wuppertal Institut: Nachhaltige Entwicklung mit praxisnaher Bildung stärken.

 Das Wuppertal Institut am Döppersberg.

Das Wuppertal Institut am Döppersberg.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Seit Herbst 2018 gehen junge Menschen freitags regelmäßig lieber auf die Straße statt in die Schule, Ausbildungsstätte oder Universität. Die Fridays-for-Future-Bewegung weist auf die drohende Klimakatastrophe hin und fordert dringend nötige Veränderungen ein, um dieser Katastrophe entgegen zu wirken. Skeptische diskutieren, ob die Streikenden deswegen wichtigen Unterrichtsstoff verpassen und ob das gerechtfertigt sei. Dabei belegt die Bildungsforschung, dass sowohl formelle als auch informelle Lernformen an verschiedenen Orten Lernprozesse fördern, gerade wenn es um Kompetenzen für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft geht.

Das neueste Projekt „Transformatives Lernen durch Engagement“ im Forschungsbereich  Innovationslabore am Wuppertal Institut knüpft an diesen Eifer an: Gerade mit konkreten und lokalen Aktivitäten zu relevanten gesellschaftlichen Themen wie dem Klimawandel, Insektensterben, Mobilitätswende oder Plastikverschmutzung sind komplexe Sachverhalte oft erstaunlich gut verständlich. Damit der Unterricht qualitativ hochwertig gestaltet werden kann, arbeiten die Forschenden mit Schulen und außerschulischen Lernorten sowie zivilgesellschaftlichen Initiativen für Ökologie oder Soziales zusammen. In dieser besonderen Kombination erlangen Schülerinnen und Schüler das nötige Hintergrundwissen und Handlungskompetenzen. Um diese lokalen Veränderungsprozesse weiter zu begleiten, schließt das Wuppertal Institut derzeit beispielsweise auch eine Kooperation mit einer Wuppertaler Partnerschule ab.

Darüber hinaus entwickeln die Forscherinnen und Forscher des Wuppertal Instituts  seit mehr als 20 Jahren eigene Lehr- und Lernformate für nachhaltige Entwicklung. So entstanden zahlreiche Projekte wie beispielsweise die Reihe „Mut zur Nachhaltigkeit“ oder die „Rohstoff-Expedition“, bei der junge Menschen erfahren, woher die Materialien in ihren Mobiltelefonen stammen und wie sich diese am besten weiternutzen lassen. Universitäre Kursmodule für die Forschung in Reallaboren wurden entwickelt und im „KURS 21“ durften Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit engagierten Unternehmen an konkreten Nachhaltigkeitslösungen tüfteln. Auch zu aktuellen Themen wie Digitalisierung, Zukunft der Arbeit und künstliche Intelligenz forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und untersuchen deren Einfluss und Bedeutung für eine nachhaltige Bildung.