Gastronomie an der Trasse Entlang der Trasse eröffnet sich eine feine Geschmackswelt
Barmen · Ganz egal, ob süß oder herzhaft: An der Nordbahntrasse gibt es ein breites Gastro-Angebot. Eine interaktive Grafik zeigt, wo die Lokale zu finden sind.
. Wer auf der Nordbahntrasse unterwegs ist und an eine kleine Stärkung denkt, der muss sich nicht allein auf seine Satteltasche verlassen. Einige Möglichkeiten findet man direkt an der Strecke. Aber es lohnt sich auch, einmal für ein kurzes Stück in die Quartiere links und rechts der Trasse einzutauchen. Dort kann man die eine oder andere Entdeckung machen. Einige Beispiele seien hier herausgepickt. Vielleicht machen sie ja Appetit.
Die Gastronomie-Tour beginnt kurz vor dem Bahnhof Wichlinghausen. Direkt neben der Skaterhalle Wicked Woods, wo man übrigens auch Räder und Pedelecs leihen kann und eine Ladestelle für E-Bikes findet, betreibt das Wichernhaus sein Café Nordbahntrasse. Bei schönem Wetter kann man draußen sitzen. Wer rein geht, steigt eine Eisentreppe hinauf (ein Aufzug ist im Bau und fast fertig). Oben weiß man gar nicht, wo zuerst hingucken. Auf die Vitrine mit selbst gebackenen Leckerbissen wie Apfelschmandkuchen oder Gries-Mohn-Kuchen, runter auf die Skater nebenan oder in die Ferne. Der Ausblick auf die Schwarzbach und den Heckinghauser Gaskessel dahinter, hält den Vergleich mit den Aussichten von den Viadukten locker aus. Wer es lieber herzhaft mag, findet auf der Karte kleine Gerichte wie Quiche oder Spaghetti. „Von außerhalb kommen Gäste zum wechselnden Mittagstisch“, sagt Nicole Laub vom Service. „Bei schönem Wetter ist die Terrasse mit Gästen von der Trasse besetzt, die was trinken oder Eis essen.“
Wer der Trasse weiter nach Westen folgt und gleich nach dem ersten Tunnel die Treppe zur Eintrachtstraße hochsteigt, findet rund 50 Meter weiter rechts an der Ecke Arnoldstraße die GAZstätte. Sie ist nach dem Chef benannt, Prednicas Gaz.
Viele Betriebe entlang der Trasse sind bereits Institutionen
Der Ort hat seine Geschichte als klassische Eckkneipe. Und auch seit Gaz sie führt, kann man abends immer noch die Menschen aus dem Viertel treffen, die auf einen Schoppen vorbeischauen. Wer wegen des Essens kommt, auf den warten Putenschnitzel, Rumpsteaks, Schnitzel und Salate.
Die Treppe links am Haltepunkt Rott führt zur Rödigerstraße hinauf. Weiter bergauf nach rechts gelangt man alsbald zu Dolce & Falcone. In einem der Gründerzeithäuser auf dem Rott backt Gaetano Falcone kleine italienische Köstlichkeiten. Jede so groß wie ein riesiger Keks und so vielfältig wie eine aufwendige Torte. Edles dunkles Holz verbreitet Caféhausatmosphäre. Und der Blick auf die Auslagen der Theke lässt einen bedauern, nicht mit dem Lastenfahrrad gekommen zu sein. „Das sind hauptsächlich Rezepte aus Neapel“, sagt Alexandra Falcone. In Italien habe Gaetano Falcone auch sein Handwerk gelernt. Die Meisterprüfung legte er dann in Köln ab.
Nicht weit von hier, an der Eschenstraße, stößt man auf eine weitere Institution auf dem Rott: El Greco. „Seit 30 Jahren im Familienbetrieb“, sagt Petros Avramidis, während sein Vater Savvas gerade frische Salate zubereitet. „Ich bin hier praktisch groß geworden.“ Der Grill ist der griechischen Küche verpflichtet. Es gibt aber auch eine große Pizza-Karte und Rotter Schnitzel (mit Spiegelei).
Wer den Trassenausstieg Montagstraße wählt, kann an der Bartholomäusstraße in den Jäger 90 gehen. Am besten ist man hier als Freund ehrlicher, handgemachter Rockmusik aufgehoben. Das Fenster nach hinten zum Biergarten wirkt nicht nur schief, wenn man schon ein paar Bier intus hat - es ist schief. Hier kann man am Ende einer Trassentour im besten Sinne versacken. Der Elch auf dem Dach ist übrigens nur der größte dort. Viele kleine sehen einem drinnen beim Entspannen zu.
Über Wuppertal kann man auch etwas erfahren, wenn man das Cafe Tacheles im Loher Bahnhof besucht. Es wird vom Erwerbslosenverein Tacheles betrieben. Auch das ist ein Ort, an dem man einfach nur einkehren kann, an dem man aber auch Kontakte knüpfen kann.