„Wuppertal hat geholfen, gelernt und sich neu aufgestellt“ Erklärung Schneidewinds zum Jahrestag der Hochwasser-Katastrophe in Wuppertal

Wuppertal · Wuppertals Oberbürgermeister unterstreicht in einer Erklärung zum Jahrestag der Hochwasser-Katastrophe insbesondere die Hilfsbereitschaft in Wuppertal.

Das Hochwasswer 2021 in Beyenburg.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Zum Jahrestag der Hochwasser-Katastrophe vom 14. Juli 2021 betont Oberbürgermeister Uwe Schneidewind die starken Wuppertal Kräfte zur Bewältigung des Jahrtausendereignisses.

„Im Rückblick auf den 14. Juli 2021 sind es für mich drei Stärken, die unsere Stadt auszeichnen: die überwältigende Hilfsbereitschaft, die Bereitschaft zu lernen und die Fähigkeit, sich gemeinsam binnen kürzester Zeit so neu aufzustellen, dass wir künftige Extremwetter besser bewältigen können“, so Schneidewind.

160 Liter Regen auf den Quadratmeter in zwölf Stunden, der Pegelstand der Wupper bei zuvor nie erreichten 3,40 Meter, 1.500 Notrufe in einer Stunde in unserer Feuerwehr-Leistelle – diese Zahlen verdeutlichen nach Schneidewind die katastrophale Wucht des Jahrtausendereignisses vom 14. Juli, „aber sie beschreiben nicht die Schrecken und die Verluste der betroffenen Menschen, insbesondere in Beyenburg, der Kohlfurt und dem Morsbachtal. Niemand hätte hier in Wuppertal mit solchen Bildern und solcher Zerstörungskraft des Wassers gerechnet.“

Die Dimension der Hilfe

Weiter erklärt der Oberbürgermeister: „Doch ebenso bahnbrechend wie die Dimension des Hochwassers war die Dimension der Hilfe: Hauptamtliche und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und Menschen, die einfach kamen, um anzupacken – sie alle haben eine Solidarität und Einsatzbereitschaft gezeigt, ohne die die schrecklichen Folgen der Überschwemmungen niemals so hätten bewältigt werden können.“
Das gelte für die Männer und Frauen, die mit schwerem Gerät oder einfach mit Handschuhen und Schaufeln vor Ort waren, ebenso wie für diejenigen, die in Rekordzeit Soforthilfen zur Auszahlung gebracht haben oder für die psychosoziale Betreuung und Beratung der Betroffenen da waren. „Ihnen allen gilt unser tief empfundener Dank. Auch über den Jahrestag hinaus bleibt diese Unterstützung aufrechterhalten, solange sie gebraucht wird. In enger Kooperation mit der Stadt sind Caritas und Diakonie weiterhin in den Stadtteilen präsent, denn es gibt immer noch vieles, was zu tun ist und die Menschen belastet.“ Der Jahrestag sei aber auch ein Tag, an dem insbesondere die Betroffenen selbst mit ganz viel Stolz darauf zurückblicken können, welche gewaltige Leistung sie geschafft haben, um sich ihr Zuhause in einer starken nachbarschaftlichen Gemeinschaft zurück zu erobern.

Taskforce Hochwasser und Klimaresilienz

Schneidewind sagt weiter, dass, um all das wieder Geschaffene vor künftigen Extremwetter-Ereignissen besser schützen zu können und um früher und wirksamer vor Hochwasser warnen zu können, alle Abläufe in einer von ihm eingesetzten Taskforce „Hochwasser und Klimaresilienz“ umfassend analysiert und Konsequenzen gezogen werden. Dazu gehörten neue digitalisierte Messpegel, die Erweiterung der Starkregengefahrenkarte, ein „Hochwasser-Prioritätenkonzept“ zum Schutz besonders gefährdeter Bereiche und ein „rotes Telefon“ zur Sicherung der Kommunikation zwischen Wupperverband und Feuerwehr. „Noch in diesem Jahr werden 24 zusätzliche Warnsirenen installiert.“ Eine gemeinsame Einsatzübung mit Wupperverband, Feuerwehr, Krisenstab und anderen Behörden sei in Planung.

„Auch diese intensive Aufarbeitung des Jahrtausendereignisses und die Neuaufstellung unserer Stadt für künftige Herausforderungen war und ist nur als Gemeinschaftsaufgabe zu bewältigen. Die kraftvolle Zusammenarbeit mit dem Wupperverband, den Stadtwerken, der IHK, unserer Universität und innovativen Wuppertaler Unternehmen wird fortgesetzt, um den Menschen am Wasser mit einem umfassenden Schutz- und Warnsystem auch die Sicherheit in ihren dann fertig sanierten Häusern zurückzugeben. Das Versprechen am Jahrestag des 14. Juli 2021 ist, dass wir nicht zur Tagesordnung übergehen, bevor das nicht gemeinsam geschafft ist.“

(red)