Erstes Geständnis nach WSV-Überfall
Verwandter des überfallenen Mitarbeiters gibt Teil der Beute zurück.
Wuppertal. Eine überraschende Wende haben die Ermittlungen zum Überfall auf einen Mitarbeiter des Wuppertaler SV genommen. „Ein junger Mann aus dem engen familiären Umfeld des Opfers hat jetzt 2700 Euro der Beute zurückgegeben und seine Beteiligung an der Tat gestanden“, sagte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert.
Vor gut drei Wochen war der 48-Jährige WSV-Mitarbeiter am frühen Montagmorgen nach dem Sonntags-Heimspiel gegen Jahn Hiesfeld in seinem Hausflur ausgeraubt und mit einem Knüppel niedergeschlagen worden. Das Opfer war auf dem Weg zur Bank. Der Täter, der seit Mittwoch in Untersuchungshaft sitzt, floh mit den Tageseinnahmen des WSV, die der Verein auf rund 15 000 Euro bezifferte. Die Staatsanwaltschaft war bei ihren Ermittlungen früh davon ausgegangen, dass der Täter über Insiderwissen verfügen muss. Bei dem geständigen jungen Mann handelt es sich um den Tippgeber, der wusste, dass das Opfer zu diesem Zeitpunkt mit einer größeren Bargeldsumme sein Wohnhaus verlassen würde. Inzwischen hat der WSV einen Sicherheitsdienst beauftragt, der den Geldtransport nach Heimspielen übernimmt.
„Gegen den Hauptverdächtigen ist inzwischen Haftbefehl ergangen. Er hat sich einen Anwalt genommen und verweigert bisher jede Aussage“, erklärt Wolf-Tilmann Baumert. 2100 Euro waren in der Wohnung des Hauptverdächtigen gefunden worden. „Über den Verbleib des restlichen Geldes würden wir gerne mehr von ihm erfahren“, so Baumert. Der Verdächtige sei polizeibekannt und gehe nach Informationen der Staatsanwaltschaft keiner geregelten Tätigkeit nach. Kann ihm die Tat nachgewiesen werden, droht ihm eine lange Haftstrafe wegen schweren Raubes von mindestens fünf Jahren. Sein vermeintlicher Informant müsste sich wegen der Beihilfe zum schweren Raub verantworten.
Das Opfer ist wieder wohlauf und saß bei den jüngsten Heimspielen des WSV wieder auf der Tribüne des Stadions am Zoo. An seiner Integrität gab es vonseiten des WSV keinerlei Zweifel.