Baustellen Der neue Glanz am Wuppertaler Döppersberg lässt auf sich warten
Wuppertal · Döppersberg: Statik für Köbo-Haus und Schwebebahnstation muss vor Umbau neu berechnet werden.
Am 1. August wird die Schwebebahn um 5.12 Uhr ab Vohwinkel wieder ihren regulären Fahrbetrieb aufnehmen. Ab dann wird auch die Station Döppersberg wieder geöffnet sein, deren Umbau während der achtmonatigen Betriebspause kaum sichtbare Fortschritte gemacht hat. Dabei haben die WSW große Pläne mit dem „Hauptbahnhof“ der Schwebebahn. Fünf Millionen Euro wollen die Stadtwerke investieren. Das Gebäude soll eine hellere Fassade und neue Fenster erhalten sowie durch eine gehobene Gastronomie, die den gesamten hinteren Bereich bis zur Wupperterrasse einbezieht, eine andere Klientel als bisher anlocken.
Am Montagmorgen war das Putzteam des Eigenbetriebs Straßenreinigung der Stadt Wuppertal (ESW) im Einsatz, um den Eingangsbereich an der Geschäftsbrücke nach der monatelangen Pause auf Vordermann zu bringen. In den vergangenen Monaten hatte es viele Beschwerden gegeben, weil der Eingang zur Schwebebahn immer wieder vermüllt und verdreckt wurde. Um das zu verhindern, wurden Sperrholzplatten vor dem Gitter zur Station angebracht, die inzwischen wieder entfernt worden sind.
Schwebebahnstation und Köbo-Haus bilden als Doppelhaushälften ein denkmalgeschütztes Ensemble: Durch den „Keller“ fließt die Wupper, im Obergeschoss schwebt die Schwebebahn - diese einzigartige Kombination stellt Planer, Architekten und vor allem die Statiker vor ganz besondere Aufgaben.
„Wir gehen davon aus, dass der Umbau der Schwebebahnstation nicht vor Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen sein wird“, sagt WSW-Sprecher Holger Stephan. Noch vorsichtiger fällt die Prognose der Stadtsparkasse aus, die ursprünglich im Herbst 2019 in ihre geplante City-Filiale im Köbo-Haus einziehen wollte. „So schnell wie möglich“, lautet die Antwort von Sparkassensprecher Florian Baumhove auf die Frage, wann die neue Filiale bezogen werden soll. Doch im Köbo-Haus gibt es die gleichen Probleme mit der Statik, die Bauarbeiten gehen auch dort nicht wie geplant voran.
Für eine neue Nutzung muss die Statik neu berechnet werden
„Es handelt sich um einen Bau aus Stahl und Beton, der im Verlauf der Jahrzehnte einige Umbauten erlebt hat. Das haben wir bei Bohrungen festgestellt. Die Decke ist an manchen Stellen durch später aufgetragene Betonschichten und Steinplatten dicker als erwartet. Diese Schichten sind für das Gebäude insgesamt zu schwer und müssen eventuell abgetragen werden. Da eine neue Nutzung geplant ist, muss jetzt die Statik neu berechnet werden“, sagt Andreas Klein, Projektleiter der Stadtwerke, und zeigt auf ein Loch im Boden im Bereich des geplanten Gastronomiebetriebes. Durch das Bohrloch kann man ein paar Meter tiefer die Wupper erkennen, Kellerräume gibt es dort natürlich nicht. In einem Nebenraum wird nicht nur ein Blick auf die Wupper, sondern auch auf einen Pfeiler der Schwebebahn geboten. „Zwischen Schwebebahngerüst und dem Gebäude besteht aber keine bauliche Verbindung“, sagt Andreas Klein.
Viele Details sind bereits mit dem Denkmalschutz abgesprochen worden. So wird die Schwebebahnstation komplett mit neuen Fenstern ausgestattet und das Gebäude erhält einen hellen Anstrich. Die Aufzüge sollen erneuert werden. Solange mit dem alten Betriebssystem gefahren wird, bleibt die Leitstelle in der Station. Dass alle Arbeiten im laufenden Betrieb vorgenommen werden, hält Andreas Klein für unwahrscheinlich. Er schließt daher nicht aus, dass die Station Döppersberg im Verlauf der kommenden Monate vorübergehend gesperrt werden muss.