Gut für Wuppertal Fast 200 000 Euro - Gut für Wuppertal

Die Spendenplattform gibt lokalem Einsatz eine Öffentlichkeit. Und die Wuppertaler spenden großzügig.

Foto: Uwe Schinkel/ Andreas Fischer

Wuppertal. Lara ist 13 Jahre alt und soll bald heiraten. Ihr Vater hat sich entschlossen, sie für eine Mitgift zu verkaufen. Die Geschichte des Mädchens haben Freunde der Eltern auf der Internetplattform Gut für Wuppertal veröffentlicht. Sie haben Spenden gesammelt, um Lara ihr Schicksal noch zu ersparen und sie nach Deutschland zu holen. Ihre Mutter lebt mit dem Stiefvater und den beiden Schwestern bereits in Wuppertal. „Laras leiblicher Vater hatte mir versprochen, die Dokumente zu unterschreiben und Lara schnell nachzuschicken“, lässt sich die Familie auf der Seite zitieren.

Foto: Uwe Schinkel/ Andreas Fischer

Die insgesamt 4270 Euro für Laras Reise in die Freiheit haben mehr als 40 Sponsoren bereits zur Verfügung gestellt. Der Aufruf zählt zu den erfolgreichsten Projekten der Spendenplattform, die nach drei Monaten fast 200 000 Euro für ganz unterschiedliche Anliegen gesammelt hat.

Foto: Uwe Schinkel/ Andreas Fischer

Die denkmalgeschützte Kirche der evangelisch-reformierten Gemeinde in Wuppertal braucht eine Rundum-Renovierung, ein Katzenschutzverein möchte den notleidenden Tieren ein Zuhause geben und die Beyenburger Schützenbruderschaft plant, ihren Festsaal neu zu bedachen.

Die Fassade am Bildungshaus Alt-Hatzfeld bereitet Melanie Reißig Sorgen. Die Vorsitzende des Vereins Entspanntes Lernen hat dort ein Betreuungsangebot für Eltern und Kleinkinder eingerichtet. „Wir haben bereits 100 000 Euro in das denkmalgeschützte Gebäude investiert, doch nun ist eine Wand feucht. Wir möchten das so schnell wie möglich beheben, bevor noch mehr Schaden entsteht“, sagt Melanie Reißig. Sie nutzt Gut für Wuppertal, um möglichst viele Spender zu gewinnen. „Die Betreuung ist wirklich sehr gut. Anfangs gab es Probleme mit dem Freistellungsauftrag, da haben sich die Damen sehr eingesetzt.“

Ein Teil des Geldes für die charmante Villa Kunterbunt, die Kinder und Eltern gleichermaßen lieben, ist bereits eingegangen. „Dabei hat das Aufstocken durch die Sparkasse sehr geholfen. Im Moment ruht das Spendenaufkommen etwas.“

Auf dem Portal konkurriert das Bildungshaus mit 110 anderen Projekten. Doch genau diese Vielfalt ist der Sparkasse als Initiatorin der Seite wichtig. „Wir geben der Bevölkerung die Möglichkeit, sich sehr zielgerichtet ein Bild von den gemeinnützigen Aktivitäten in Wuppertal zu machen und anschließend direkt der Einrichtung ihrer Wahl Geld überweisen zu können“, sagt Sprecher Jürgen Harmke. In Wuppertal habe bürgerschaftliches Engagement eine lange Tradition und das Portal führe diesen Einsatz in das digitale Zeitalter.

Die lokale Präsentation hat dem Mehrgenerationenspielplatz Dellbusch einen Schub gegeben. Der Förderverein plant gerade den vierten Bauabschnitt mit Schaukel, Bagger, Sitzfahrrad und Hängematte. „Wir haben viel vor“, betont der Vorsitzende Matthias Kalinowski. Er selbst hat auf der Seite ebenfalls zahlreiche Projekte entdeckt, die er sonst nie wahrgenommen hätte. „Für uns kann ich auch administrativ viel machen und habe beispielsweise eine erste Bilanz eingestellt, damit die Spender auch wissen, was mit ihrem Geld passiert.“