Spielplätze Fast 800 000 Euro für schönere Spielplätze

Die Stadt will Geld bis Ende 2021 für die Sanierung von Geräten und Anlagen ausgeben.

Pro Jahr sind im Haushalt 690 000 Euro für die Pflege von Spielplätzen veranschlagt. Das reicht nicht.

Foto: dpa/Robert Schlesinger

Die Verwaltung will dem Stadtrat für die Septembersitzung vorschlagen, insgesamt 780 000 Euro an zusätzlichen Haushaltsmitteln für die Sanierung von Spielpätzen für die kommenden beiden Jahre bereit zu stellen. Auf rund eine Million Euro veranschlagt die Verwaltung den aktuellen Sanierungsstau für die rund 350 Spiel- und Bolzplätze.

Pro Jahr sind im Haushalt 690 000 Euro für die Pflege von Spielplätzen veranschlagt. Diese Summe reicht nicht aus „für die vielen kleinen Dinge“, die im Laufe eines Jahres an vielen Stellen der Stadt anfallen. So mancher Spielplatz wartet schon seit Jahren auf eine Sanierung, von einer grundlegenden Modernisierung der Anlagen und der Spielgeräte ganz zu schweigen. Dabei wächst der Bedarf. Fast 21 000 Kinder unter sechs Jahren zählte die Statistik 2018 in Wuppertal, das sind 3000 mehr als noch vor zehn Jahren. Und ein Ende der Entwicklung zeichnet sich noch nicht ab. Ein weiteres Problem ist, dass die Spielplätze in der Stadt ungleichmäßig verteilt sind. Während zum Beispiel Vohwinkel gut versorgt ist, fehlen besonders im dicht besiedelten Osten Barmens entsprechende Anlagen. Zum Beispiel in Heckinghausen mangelt es auch an Freiflächen, um neue Spielplätze anzulegen. Umso wichtiger ist der Erhalt und die Wartung bereits vorhandener Spiel- und Bolzplätze.

„Spielgeräte sind gerade in einer Großstadt ausgesprochen wichtig für die Gesundheit der Kinder. Wir wollen deshalb gegensteuern“, sagt Oberbürgermeister Andreas Mucke. Sozialdezernent Stefan Kühn ist überzeugt, dass die zusätzlichen Mittel in Höhe von 780 000 Euro die Stadt in die Lage versetzen, Schäden zu beseitigen und Plätze, die teilweise geschlossen werden mussten, wieder bespielbar zu machen.

Ersatzteile für Spielgeräte
sind schwer zu bekommen

Baudezernent Frank Meyer gibt allerdings zu bedenken, dass es mit der Finanzierung im Einzelfall nicht getan ist. „Es ist wegen der hohen Nachfrage zurzeit kaum noch möglich, Ersatzteile für Spielgeräte von den Herstellern zu bekommen. Da muss man aufgrund der hohen Auslastung mit langen Lieferzeiten rechnen“, so Meyer. Die Spielplätze werden regelmäßig kontrolliert, die Schäden so weit möglich sofort behoben, denn von defekten Schaukeln oder Rutschen geht eine große Gefahr aus. Doch wenn das erforderliche Ersatzteil fehlt, dann muss das Spielgerät abgebaut werden. 2018 hatten die Grünen kritisiert, dass die Stadt 42 Spielplätze in so genannte Naturerlebnisräume umgewandelt hatte. das Naturerlebnis beschränkt sich aber im wesentlichen darauf, dass auf diesen Anlagen kein funktionsfähiges Spielgerät mehr zu finden ist.

Die Geduld vieler Wuppertaler scheint angesichts des Zustands der Anlagen allerdings inzwischen erschöpft. Unter den Vorschlägen für das Bürgerbudget, bei dem die Bürger selbstständig Mittel im städtischen Haushalt verteilen können, waren wie vor zwei Jahren auch wieder eine Reihe von Vorschlägen zur Sanierung von Spielplätzen. Das Bürgerbudget hilft hier aber nur in Ausnahmefällen weiter. Maximal 50 000 Euro gibt es pro Projektidee, insgesamt sind 165 000 Euro im Topf.