Festival: „Romeo und Julia“ unter der Müngstener Brücke
Shakespeares berühmteste Tragödie wird im Juni von etwa 350 Akteuren aus 21 Gruppen umgesetzt. Titel: „Wenn Liebende Brücken schlagen“.
Wuppertal. Wer vor der Zeit beginnt, der endigt früh. So sagt es Shakespeare aus dem Mund von „Romeo und Julia“. Nach dem „Sommernachtstraum“ im vergangenen Jahr hat die „Shakespeare live!“-Akademie die Renaissance-Tragödie um die beiden Liebenden zum Thema ihres fünften Theaterfestivals am 3. Juni gewählt. Die gute Nachricht: Das Festival endigt eben nicht früh, nachdem die Finanzierung gesichert scheint.
Da aber die Landesmittel in geringerem Umfang fließen, soll der Fehlbetrag in Höhe von 10 000 Euro laut Initiator Rainer Haußmann durch Getränkeverkauf ausgeglichen werden. Außerdem hoffen die Akteure darauf, dass sich die Zuschauer mit einem finanziellen Dank in angemessener Höhe beteiligen.
Schauplatz wird wie im Vorjahr der Brückenpark Müngsten sein, wo unter dem Motto „Wenn Liebende Brücken schlagen“ etwa 350 Schauspieler und über 4000 Besucher erwartet werden. Beteiligt sind 21 Theatergruppen aus dem Bergischen und den Nachbarregionen, darunter Profis ebenso wie Laien. Jeder Gruppe fällt nur ein Teil des Theaterstücks zu, das im Vorfeld in viele Puzzleteile zerlegt wurde.
Bei der Umsetzung besteht absolute künstlerische Freiheit — bis hin zu den Kostümen. Am Tag der Vorstellung wird das Stück dann wie ein Flickenteppich über 13 Bühnen entlang der Wupper ausgelegt und fügt sich somit wieder zur Gesamtheit. Nachdem 2011 auf dem Gelände ein wenig Irritation entstanden war, wird es in diesem Jahr Publikumsführungen geben, so dass die Zuschauer aus versierter Hand von Szene zu Szene geleitet werden.
Begleitende Darbietungen und Dekorationen sollen die Gäste in das Zeitalter Shakespeares entführen. Um dabei möglichst authentisch zu erscheinen und zudem Rücksicht auf die Natur zu nehmen, wird auf Lautsprecheranlagen und aufwändige Bühnenelemente verzichtet.