Feuer im Tunnel Burgholz: 40 Mann proben den Ernstfall

Die Freiwillige Feuerwehr probt mit 40 Mann für den Ernstfall.

Foto: Holger Battefeld

Hahnerberg. Zu Fuß unterwegs auf der L418 Richtung Lichtscheid, die Müllverbrennung im Rücken. Es ist 19 Uhr und kein Auto fährt - so muss es sich während des Sonntagsfahrverbotes der Ölkrise in den 70er-Jahren angefühlt haben. Am Ende des Hahnerberg-Tunnels tauchen plötzlich Blaulichter auf. Es wird hektisch. Schläuche werden ausgerollt, Stahlrohre montiert und Anweisungen gerufen. Feuerwehrmänner sammeln sich um eine Schalttafel, die hinter einer Stahltür in der Tunnelwand zum Vorschein gekommen ist.

Foto: Holger Battefeld

Die Freiwillige Feuerwehr Hahnerberg ist mit knapp 40 Mann zur Übung ausgerückt. Verstärkt werden sie von der Autobahnpolizei und dem Landesbetrieb Straßen. „Wir üben für ein Feuer im Tunnel“, erläutert der Einsatzleiter von der Berufsfeuerwehr. „Dazu testen wir zum Beispiel den Pumpeneingangsdruck.“

Großübung: Brand im Tunnel
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Großübung: Brand im Tunnel

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Der Einsatzleiter erklärt den Weg des Wassers: vom Löschwassertank über dem Tunnel zum Hydranten, von dort aus zum Fahrzeug mit der Pumpe, durch die B-Schläuche hindurch und dann im hohen Bogen in die Böschung. Zwei Mann sind nötig, um das Strahlrohr ruhig zu halten. Einer von ihnen ist Dennis Caspari. „Wurfweiten bis 50 Meter sind mit dem B-Schlauch möglich“, berichtet er. Jochen Gietenbruch zieht einen Regler hoch. Jetzt sind Standfestigkeit und Armkraft gefragt, der Druck im Schlauch erhöht sich schlagartig. Gietenbruch steht am Heck des Löschgruppenfahrzeugs: „Mit 1,5 bar kommt das Wasser hier an, und es geht jetzt mit zehn bar wieder raus.“ Sein Löschgruppenführer Jörn Janetschek ergänzt: „Bis zu 1200 Liter schaffen wir so in der Minute. Darüber hinaus wird es schon kritisch.“

Die Technik im Tunnel wird von der Tunnelleitzentrale NRW in Duisburg aus gesteuert. Bei Bedarf geht dies aber auch vor Ort. Bei einem Unfall im Tunnel muss dann jeder Handgriff sitzen. Von der Schalttafel aus kann man etwa die Zufahrtsampeln auf Rot stellen oder mehr Licht in den Tunnel bringen. Einmal schalten, und zur Routinebeleuchtung des Tunnels gehen alle weiteren Leuchten an - und es wird schlagartig hell. „An diese Schalter kommen wir nicht oft ran“, sagt Gietenbruch, „umso wichtiger ist so eine Übung.“

Die Wehrleute rollen die Schläuche ein, sammeln die Ausrüstung zusammen, steigen in ihre Fahrzeuge. Die Kolonne rückt weiter zum Burgholz-Tunnel. Da wird wieder ausgepackt und die Übung wiederholt. Spätestens um 23 Uhr soll alles vorbei sein.