In kleinen Zügen zum Seepferdchen: Drittklässer lernen schwimmen
Schwimmen lernen heißt es für Drittklässler der Markomannenstraße.
Nordstadt. Die Aufgabe lautet: sich gestreckt ins Wasser legen, Schwimmbrett voran, und durch Beinschlag vorankommen. „Das klappt doch schon ganz gut — vor vier Wochen wäre das noch gar nicht möglich gewesen“, sagt Karola Rieks strahlend. Die Lehrerin an der Grundschule Markomannenstraße in der Nordstadt ist mit den aktuellen Drittklässern seit Halbjahresbeginn einmal die Woche für 30 Minuten im Nichtschwimmerbecken der Schwimmoper.
„Manche waren da zum ersten Mal in einem Schwimmbad. Die sind reingesprungen und wussten gar nicht, wie sich Wasser anfühlt“, sagt Rieks, während nun Kind für Kind an ihr vorbeipaddelt, einige strahlend, andere angestrengt. Havin (8) traut sich noch nicht, die Füße vom Boden zu nehmen. „Ich habe ein bisschen Angst“, gibt sie zu.
Wirklich schwimmen kann noch keines der 29 Kinder der Gruppe. Die fünf, die schon am weitesten sind und ohne Schwimmhilfe auf dem Rücken durchs Wasser paddeln, hat nebenan Petra Focke vom Schwimmverband Wuppertal unter ihren Fittichen. Mit der Aktion Schwimmoffensive unterstützt der Verband aktuell 53 Grundschulgruppen mit einer zusätzlichen Übungsleiterin.
Denn nicht alle Schulen verfügen über Lehrerinnen wie Karola Rieks, die sogar Sport studiert hat. „Wenn wir bis Weihnachten die Hälfte dazu bringen, 25 Meter ohne Hilfe zu schwimmen und ihr Seepferdchen zu machen , ist das toll“, sagt Rieks’ Kollegin Carina Hütter, die assistiert. Diese Gruppe hier stelle sich da bereits sehr gut an. „Da zahlt sich offenbar aus, dass einige schon Ferienschwimmkurse bei Frau Focke belegt haben“, sagt Karola Rieks mit einem stolzen Blick auf ihre Schützlinge.