Bauarbeiten Flachbau steht kurz vor dem Abriss
Barmen. · Die Bauarbeiten für die neue Konzernzentrale der Stadtwerke gehen in die nächste Etappe. Derzeit wird noch ein Generalunternehmer gesucht.
Die ersten Vorarbeiten laufen zwar schon seit einigen Monaten: Versorgungsleitungen im Boden mussten zurückgebaut werden, auf dem Gelände liegen große Haufen Erde, Schotter und Sand. Doch erst in diesem Monat geht es beim Neubau der Konzernzentrale der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) an der Carnaper Straße „ans Eingemachte“ und auch im Hochbau hinterlassen die Bagger nun ihre Spuren. In einem ersten Schritt soll der mehrstöckige Flachbau abgerissen werden, der vom Carnaper Platz aus gesehen hinter den beiden Hochhäusern liegt.
Anders steht es dagegen um die beiden Hochhäuser, die aus den 1970er Jahren stammen und in denen noch 450 Mitarbeiter der WSW untergebracht sind. Sie sollen genutzt werden, bis der Neubau auf dem Betriebsgelände Schützenstraße/Carnaper Straße fertiggestellt ist. Dann soll die Belegschaft in die neuen Räume umziehen, auf dass die alten Verwaltungsgebäude abgerissen werden können. Der Umzug soll nach jetzigem Plan im Juni 2021 über die Bühne gehen.
Zuvor muss allerdings noch ein Generalunternehmer mit der Durchführung der Bauarbeiten betraut werden. „Die europaweite Ausschreibung läuft“, sagte WSW-Sprecher Holger Stephan. Im Juli wolle die WSW-Führung entscheiden, wer den Zuschlag für das millionenschwere Bauvorhaben erhält. Der Neubau soll auf einem Bereich entstehen, der derzeit vor allem als Parkplatz genutzt wird.
Geplant ist ein repräsentatives Gebäude mit einer Nutzfläche von etwa 12 500 Quadratmetern. Überdies ist für die 450 Mitarbeiter der Zentrale und weitere rund 1000 Beschäftigte auf dem Werksgelände eine Kantine vorgesehen, die noch einmal eine Fläche von rund 1100 Quadratmetern einnimmt. Der Kostenrahmen liegt bei 46,4 Millionen Euro. Gebaut werden soll nach den Plänen eines Architektenbüros aus Graz, das bei einem Architektenwettbewerb den zweiten Platz belegt hatte – hinter dem erstplatzierten Entwurf eines Düsseldorfer Büros, der allerdings bei der Auftragsvergabe dann nicht berücksichtigt wurde.
Der Kostenrahmen soll
unbedingt eingehalten werden
Stattdessen soll nun der Grazer Entwurf für den Neubau Pate stehen – allerdings unter fester Einhaltung des Kostenrahmens. Man habe sich „geschworen, das Budget einzuhalten“, hatte der damalige Vorsitzende der Geschäftsführung des WSW, Andreas Feicht, schon vor etwa zwei Jahren erklärt. Abstriche am ursprünglichen Entwurf sind deshalb nicht auszuschließen. Ziel sei es in jedem Fall, „eine moderne, wirtschaftliche und produktive Arbeitswelt zu gestalten, die sich nach innen und außen offen präsentiert, ein hohes Maß an Flexibilität bietet, Kollaboration und Projektarbeit ermöglicht und effizient im Hinblick auf Flächen, Abläufe, Prozesse sowie Kommunikation gestaltet ist“, wie das Unternehmen in seiner Ausschreibung vom Februar erklärte.
Bei den Bauarbeiten stehen die WSW unter Zeitdruck, müssen die beiden Hochhäuser an der Bromberger Straße doch geräumt werden, weil sie mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet sind. Die PCB gelten als krebserregend und sind seit 2001 weltweit verboten. Bislang haben die WSW mit provisorischen Regelungen den Geschäftsbetrieb in der Konzernzentrale aufrechterhalten. So sind Deckenplatten entfernt worden und es gibt Vorschriften, wie die Räume gelüftet werden müssen.
Erste Auswirkungen durch die Bauarbeiten waren in den vergangenen Wochen auch für den Verkehr spürbar. Wegen der Rückbauarbeiten der Versorgungsleitungen musste die Bromberger Straße für den Durchgangsverkehr vorübergehend gesperrt werden. Der Geschäftsbetrieb in der Verwaltungszentrale sei von der Maßnahme aber nicht betroffen gewesen, erklärte Stephan.
Zudem ist seit April der Carnaper Platz für den Verkehr gesperrt. Das Areal wird zu einem befestigten Parkplatz ausgebaut, der nach dem Ende der Bauarbeiten von einem Privatunternehmen bewirtschaftet werden soll. Den WSW-Mitarbeitern sollen während der Arbeiten Parkflächen auf dem früheren Prym-Gelände zur Verfügung stehen.