Planungen Flohmarkt: Zwischen Optimismus und Skepsis

Nachgehakt Ob die Großveranstaltung in Vohwinkel stattfinden kann, ist ungewiss.

Zum Vohwinkeler Flohmarkt kommen in der Regel bis zu 200 000 Besucher.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Findet in diesem Jahr der Vohwinkeler Flohmarkt statt? Diese Frage bewegt nicht nur Trödelfans im Wuppertaler Westen. Immerhin ist die Großveranstaltung mit weit mehr als 200 000 Besuchern ein wichtiges Aushängeschild für das gesamte Stadtgebiet. Doch bezüglich der Chancen einer Durchführung am letzten Sonntag im September gehen die Meinungen weit auseinander. Während Veranstalter Frank Varoquier überzeugt davon ist, das Trödelspektakel noch stemmen zu können, bleiben Politik und Stadt diesbezüglich äußerst kritisch. Hintergrund ist die finanzielle Schieflage des Flohmarkts. Klar ist: Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um die Weichen für eine tragfähige Lösung zu stellen.

„Natürlich wird das ein Kraftakt, aber wir sind optimistisch, dass der Flohmarkt in irgendeiner Form stattfinden kann“, sagt Frank Varoquier. Bisher habe es 70 Anmeldungen gegeben, was für diesen Zeitpunkt im Jahr normal sei. Die Zahlung von Standgebühren verlangt der Verein Vohwinkeler Flohmarkt vorerst nicht. „Das wäre unseriös“, so Varoquier. Für ihn und seine Mitstreiter gab es zuletzt einen Silberstreif am Horizont. Auf der für den Flohmarkt eingerichteten Crowdfunding Plattform ging eine anonyme Großspende in Höhe von knapp 10 000 Euro ein. Dazu kamen kleinere Spenden in einer Gesamthöhe von etwas mehr als 1000 Euro. Damit konnte der Verein zumindest einen Teil seiner Altschulden bezahlen. Unter anderem forderte ein im vergangenen Jahr mit der Beschilderung der Großveranstaltung beauftragter Unternehmer 8800 Euro. Dazu lief ein Verfahren am Landgericht, bei dem es laut Frank Varoquier durch die Spenden eine außergerichtliche Einigung geben konnte.

Der Flohmarkt würde
rund 35 000 Euro kosten

Viele offene Fragen gibt es aber bezüglich der Finanzierung der kommenden Auflage. „Inklusive aller externen Dienstleistungen kostet der Flohmarkt rund 35 000 Euro“, rechnet der Vereinsvorsitzende vor. Eine komplette Vorfinanzierung sei aufgrund dieser hohen Summe nicht möglich. Die Ausgaben könnten nur durch die Einnahmen der Veranstaltung im Anschluss an die Durchführung beglichen werden. Um die Deckungslücke des vergangenen Jahres zu schließen, ist Varoquier derzeit an einer Überarbeitung des Konzepts. Es gebe gute Gespräche. Außerdem hofft der Verein auf weitere Sponsoren. „Wir werden für alles eine Lösung finden“, verspricht der Vereinsvorsitzende.

Diesen Optimismus kann Vohwinkels Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) nicht teilen. „Ich halte es nicht für sehr realistisch, dass es in diesem Jahr einen Flohmarkt geben wird“, lautet sein Urteil. Natürlich sei die erneute Durchführung wünschenswert. „Angesichts der großen finanziellen Probleme sehe ich dafür aber wenig Möglichkeiten“, erklärt Fragemann gegenüber der WZ. Ähnlich schätzt die Stadt die Situation ein. „Ich bin mir nicht sicher, ob das bei diesen Voraussetzungen klappen kann“, sagt Matthias Nocke, Dezernent für Kultur, Sport sowie Sicherheit und Ordnung. Bisher sei bei der Verwaltung auch noch kein Antrag für die Durchführung eingereicht worden.

Spenden für den Flohmarkt sind weiterhin unter https://www.betterplace.me/rettet-den-vohwinkler-flohmarkt möglich.