Freibad startet vielversprechend in die Saison

371 Besucher fanden sich am Dienstag zur Eröffnung ein. Das Bad ist kreisweit Vorreiter.

Foto: Stefan Fries

Niedersprockhövel. Bei ordentlichen Wetterverhältnissen ist am Dienstag der Startschuss für die Saison im Freibad Sprockhövel gefallen. Lagen die Temperaturen anfangs noch bei sechs Grad Celsius, so stiegen sie bei Sonnenschein im Laufe des Vormittags an, sagte der Leiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung der Stadt Sprockhövel (ZGS), Ralph Holtze. Allerdings sei der Wind mitunter etwas unangenehm gewesen. Immerhin 371 Besucher fanden den Weg ins Bad. Das waren mehr als im vergangenen Jahr, als die Wetterverhältnisse schlechter waren.

Ein Alleinstellungsmerkmal hat das Freibad Sprockhövel dabei: „Wir sind das erste Freibad im Ennepe-Ruhr-Kreis, das öffnet“, betonte Holtze. Die anderen Bäder gingen erst Mitte Mai oder zu Pfingsten in Betrieb.

Auch der Vorsitzende des Fördervereins Freibad Sprockhövel (FFS), Marcel Beckers, zeigte sich erfreut. „Die Saisoneröffnung des Freibads ist in Sprockhövel immer ein gesellschaftliches Ereignis“, sagte er. Das erstmals durchgeführte Bungee-Springen auf Trampolinen sei überdies vor allem bei den jungen Gästen gut angekommen.

Noch ist in dem 50 Meter langen Schwimmerbecken die reguläre Betriebstemperatur von 24 Grad aber nicht erreicht. Derzeit liege die Temperatur noch ein Grad niedriger, vermutlich am Donnerstag sollte die Betriebstemperatur aber geschafft sein, erklärte Holtze. Etwas schwankender kann dagegen die Temperatur im Nichtschwimmerbecken ausfallen, wird das Becken doch über eine Solarthermie-Anlage betrieben — und die hängt halt von den Sonnenstunden ab.

Auch in diesem Jahr organisiert der Förderverein wieder zahlreiche Veranstaltungen in dem Freibad. So gibt es unter anderem am 1. Juli das vierte Zwölf-Stunden-Schwimmen, am 12. August das fünfte Sprockhöveler Badewannenrennen und am 26. August den 14. Freibad-Taufgottesdienst. Am 1. September steht das dritte Open-Air-Kino an, ein Wochenende später gastiert im Rahmen des Stadtfestes ein „Kinderland“ in dem Bad.

Mehr als 500 Mitglieder hat der Förderverein nach Angaben von Beckers derzeit. Die Veranstaltungen dienten nicht zuletzt dazu, klarzumachen, welche wichtige Rolle das Freibad für die Stadt spiele, erklärte der FFS-Vorsitzende. Zudem wird derzeit diskutiert, am Nichtschwimmerbecken eine größere Rutsche aufzustellen. Momentan würden noch Angebote dazu eingeholt, die Kosten könnten noch nicht benannt werden, sagte Beckers. Die Finanzierung der Rutsche soll über das Landesprogramm „Vital“ laufen.

Zudem soll nach dem Ende der Saison die baufällige Tribüne am Schwimmerbecken abgerissen und erneuert werden. Kostenpunkt für die Maßnahme: rund 100 000 Euro.

Bei den anfallenden Maßnahmen dürfe man nicht vergessen, dass das Freibad mittlerweile 62 Jahre alt sei, erklärte ZGS-Leiter Holtze. Und das schlägt eben immer wieder durch: So gab es im vergangenen Jahr einen Fehlbetrag von fast 515 400 Euro, den Erhalt und Betrieb des Bades verursachten. Grund dafür war vor allem die aufwändige Sanierung der Becken — 148 000 Euro kostete die Maßnahme, die vom Kreisgesundheitsamt angeordnet worden war.

Zudem verzeichnet das Bad gegenüber dem Jahr 2003 einen deutlichen Besucherrückgang. Vor 15 Jahren kamen noch 70 500 Menschen, in 2017 waren es 33 900. Ursache für diese Entwicklung sei vor allem das wechselhafte Wetter der vergangenen Jahre, betonte Holtze.