Zoo. Künstler verleihen Aralandia Flügel
Zoo. · Zooverein wirbt mit einem Netzpatentag am 27. Juli im Zoo um weitere Spenden für das Großprojekt.
Der Bau der Freiflugvoliere Aralandia ist das bisher größte Projekt in der Geschichte des Wuppertaler Zoovereins. Den überwiegenden Teil der Gesamtkosten von rund 6,3 Millionen Euro bringt der Verein aus eigenen Mitteln auf. Zusätzlich verleihen bisher 370 Netzpaten, die insgesamt 130 000 Euro gespendet haben, Aralandia Flügel. Um für weitere Netzpatenschaften zu werben, haben die Künstler Barbara Klotz, Otmar Alt und Hans Geiger drei ihrer Werke zur Verfügung gestellt, die am Ende der Aktion unter allen Netzpaten verlost werden.
Bruno Hensel, Vorsitzender des Wuppertaler Zoovereins, und Zoodirektor Arne Lawrenz bedankten sich für die Unterstützung mit einer Einladung zu einem Rundgang über die Baustelle, die in den vergangenen Wochen große Fortschritte gemacht hat. In dieser Woche soll mit dem Aufbau des tonnenschweren Netzes begonnen werden, das über die bereits vorhandene Stahlrohrkonstruktion gelegt werden muss. Das Netz ist so massiv, dass es den starken Schnäbeln der späteren Bewohner standhält. Das sind seltene Papageien wie die Hyazinth-Aras, Rotohr-Aras oder Blaulatz-Aras. Und es muss engmaschig genug sein, damit die kleineren Sonnensittiche nicht hindurchschlüpfen können.
„Auf der Baustelle könnte es nicht besser laufen als bisher und daher sind wir sehr optimistisch, dass wir an unserem Netzpatentag am Samstag, 27. Juli, unseren Besuchern schon einiges vorzeigen können“, sagt Bruno Hensel. Ab 10 Uhr wird es Baustellenführungen und Vorträge über die Arbeit der Loro Parque Fundacion auf Teneriffa geben, mit dem der Grüne Zoo und der Zooverein ein Artenschutzprogramm zum Erhalt der in freier Natur sehr seltenen Papageien begonnen haben. Die Arbeit der Loro Parque Fundacion unterstützt der Zooverein nun schon mit einem zweiten Scheck über 20 000 Euro. Das Engagement ist für fünf Jahre geplant.
Bevor Aralandia im Frühjahr 2020 für Besucher geöffnet wird, werden dort ab Ende des Jahres die Papageien, Sittiche und Flamingos einziehen. Darunter werden auch junge Aras aus Teneriffa sein, mit denen eine Zucht aufgebaut werden soll.
Papageien aus ganz Europa
sind in Aralandia zu Gast
Rückzugsmöglichkeit für die Tiere bietet ein Vogelhaus, das bereits im Rohbau steht. „Dort werden die Tiere gefüttert, während sie in der Voliere nur ein paar Sachen zum Knabbern vorfinden werden“, so Zoodirektor Lawrenz. Die Fütterung im Vogelhaus sei eine gute Möglichkeit, um bei den bis zu 40 Papageien den Überblick zu behalten und die Tiere zu identifizieren.
„Aralandia ist mehr als eine Freiflugvoliere. Wir wollen Papageien, die aus ganz Europa zu uns kommen, dort zusammenführen, um sie später als Paare wieder abgeben zu können“, sagt Hensel. Auf dem Weg zum Futterplatz passieren die Tiere eine Art Schleuse. Wenn ein Chip signalisiert, dass der richtige Vogel in der Schleuse ist, werden Zu- und Ausgänge automatisch verschlossen. Das digitale Erkennungssystem ist erforderlich, um die Tiere möglichst stressfrei einfangen zu können. „Den Vögeln mit einem Netz hinterher zu jagen, wäre bei der Höhe der Anlage nicht einfach“, sagt Lawrenz.
Otmar Alt erzählte, dass er einen Papagei besessen hat, der mit seinem Hund spielte. Auf die Prägung durch Menschen soll in Aralandia bewusst verzichtet werden, da die Tiere im Idealfall ausgewildert werden können. Die Papageien werden sich die Anlage mit Sittichen und den Flamingos teilen, die sich rund um einen künstlich angelegten Teich aufhalten, wo sie auch Gelegenheit bekommen, Nester zu bauen. Die Papageien passen sich relativ gut der jeweiligen Witterung an und so schließt Arne Lawrenz nicht aus, dass man die bunten Aras auch ab und zu bei einem Ausflug im Schnee bewundern kann.