Freiwilliges Jahr: Wo geht das in Wuppertal?

Arbeit mit Kindern ist begehrt, in der Altenpflege sind Plätze frei.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Wer nach der Schule erst einmal etwas anderes machen will, hat viele Möglichkeiten: Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Freiwilliges Ökologisches Jahr, Freiwilliges Soziales Jahr der Kultur (alle bis 27 Jahre) und Bundes-Freiwilligendienst (BFD, auch für Ältere). Eine gemeinsame Übersicht gibt es nicht; wer sich für einen Bereich interessiert, muss sich die Stellen selbst bei Sozialträgern, Vereinen oder der Stadt suchen.

Besonders beliebt ist die Arbeit mit Kindern. Bei der Stadt Wuppertal werden BFDler in den Stadtteiltreffs, im Spielplatzhaus Hardt, aber auch in der Stadtbibliothek eingesetzt. Von den zwölf Plätzen in Altenheimen hingegen ist bisher noch keiner besetzt. „Dort ist es schwierig, Freiwillige zu finden“, sagt Angelika Leipnitz, zuständig für alle Formen des Ehrenamts.

Auch beim Paritätischen Wohlfahrtsverband sind Stellen in der Behindertenhilfe begehrter als im Pflegedienst. „Die Freiwilligen suchen sich sehr bewusst eine sinnerfüllte Aufgabe“, hat Wilfried Theißen, Bereichsleiter Bürgerschaftliches Engagement, festgestellt. So gibt es bei allen Altenpflegeeinrichtungen in Wuppertal noch freie Stellen für FSJ und BFD.

Doch auch ungewöhnliche Tätigkeiten warten auf junge Interessenten: So sucht die Konfliktberatungsstelle Balance, die im Landgericht den Täter-Opfer-Ausgleich durchführt, noch aufgeschlossene Menschen. Im Wichernhaus können Interessenten Einkaufsfahrten und Botengänge übernehmen, bei den Hausaufgaben helfen und Feste planen.

Menüservice und Hausnotruf sind Einsatzbereiche beim Malteser Hilfsdienst und den Johannitern. Schwerstbehinderte Schüler unterstützen können FSJler in der LVR Förderschule.

Eine Besonderheit ist das Freiwillige Soziale Jahr der Kultur: Hier werden die Interessenten in Kultureinrichtungen eingesetzt. Nach den Sommerferien arbeiten je zwei bei den Wuppertaler Bühnen, im Von der Heydt-Museum und in der Junior-Uni.

Auch in Grundschulen mit kulturellem Schwerpunkt gibt es FSJKler: So helfen sie in der Grundschule Kruppstraße und der Christian-Morgenstern-Schule. „Sie gestalten häufig das Nachmittagsprogramm mit“, erklärt Thomas Pösz, Koordinator der Freiwilligendienste Kultur und Bildung.