Fußball-Oldies kicken für die krebskranke Katarina

500 Zuschauer spendeten für das bosnische Mädchen.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Weder der miese Trikotklau im Vorfeld noch der Nieselregen konnten Zuschauer und Fußball-Oldies davon abhalten, für die krebskranke kleine KatarinaFußball zu spielen und für sie zu spenden. Am Samstagnachmittag waren knapp 500 Zuschauer in die Felsen-Arena im Höfen gekommen und sahen das Spiel der Wuppertaler Alt-Stars, die gegen eine verstärkte Balkan-Auswahl 3:5 unterlagen.

Das Spiel für die elf Jahre alte an Knochenkrebs erkrankte Bosnierin Katarina war auf Initiative des ehemaligen MSV-Duisburg-Profis Branimir Bajic zustande gekommen. Er stieß damit bei Trainer Dado Knezevic vom FK Jugoslavija Wuppertal auf offene Ohren. Ebenso wie bei ehemaligen und auch noch aktiven Recken wie Jean Louis Taverez oder Marius Korpilla, die im Wuppertaler Team jedoch nur eine Halbzeit spielten, weil sie am Sonntag noch bei Grün-Weiss beziehungsweise beim ASV gebraucht wurden. „Bei so einem guten Zweck bin ich dabei“, sagte Marius Korpilla (46), der sich freute: „Eine Bude habe ich auch noch gemacht.“

Benefiz-Spiel für Katarina
34 Bilder

Benefiz-Spiel für Katarina

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Die kleine Katarina war aus Bosnien in die Uni-Klinik Münster gebracht worden, wo die Amputation eines Unterschenkels notwendig war. „Sie ist trotzdem unheimlich tapfer“, so Dado Knezevic, „und wir tun alles, um die Kosten für die Operation und die weitere Behandlung aufzubringen.“

Der Eintrittspreis für das Spiel hatte mit vier Euro nur symbolischen Charakter, doch die meisten zahlten mit Scheinen unterschiedlicher Größe, und die wortgewaltigen Platzsprecher Thomas Bielefeld und Ralf Müller konnten laufend weitere Spenden bekannt geben.

Derweil ließen die Spieler auf dem Rasen den Ball kreisen, wie Fasil Arakfkas, Thomas Pomykol, Krysztof Benedyk (erzielte schon in der ersten Minute das 1:0 für die Balkan-Auswahl), der einmal mehr großartige Christian Hermes im Tor, Dreifach-Torschütze Marinko Rados und auf der anderen Seite Alt-WSVler Ferry Schmidt, WSV-Jugend-Bundesliga-Trainer Stefan Vollmerhausen, Andreas Gensler, „Ralle“ Derkum oder Detlef Rübsam (56) und „Bob“ Maly.

Man sah jedem an, dass er den Blick für den genialen Pass in die Tiefe, aber leider nicht die geeigneten Mitspieler hatte. „Ich habe bei Dir die langen Spurts vermisst“, flachste ein Zuschauer Ex-Handball-Nationaltorwart Chrischa Hannawald im linken Mittelfeld an, worauf der nur lakonisch antwortete: „Ich auch.“

Zweimal 35 Minuten ging es meist in gemächlichem Tempo, wobei die Oldies ihre nach wie vor brillante Technik ein ums andere Mal aufblitzen ließen. Ein Blitz-Gewitter wurde allerdings nicht daraus. Aber schließlich stand der gute Zweck im Vordergrund.