Glauben Gebetsruf: Wuppertaler Moscheen pausieren über Ostern
Wuppertal · Karfreitag bis Ostermontag wird der Ruf ausgesetzt. Erst ab Dienstag wieder,
Von Karfreitag bis einschließlich Ostermontag werden die Wuppertaler Moscheegemeinden den öffentlichen Gebetsruf aussetzen. Das teilt die Interessengemeinschaft Wuppertaler Moscheen auf ihrer Facebook-Seite mit. „Das tun wir aus Wertschätzung und Respekt gegenüber der christlichen Religion und ihren heiligen Feiertagen“, schreibt der Vorsitzende Mustafa Temizer.
Seit dem 6. April dürfen die Wuppertaler Moscheen ihren Gebetsruf öffentlich machen. Als Zeichen der Solidarität für die Menschen, die zu Hause sitzen, hatte die Stadt erklärt. „Die einen sagen es mit Glocken, die anderen durch den Gebetsruf, aber alle Religionsgemeinschaften sagen dasselbe: Wir stehen in diesen schweren Zeiten zusammen“, so Sozialdezernent Stefan Kühn in einer Ankündigung. Die Premiere am vergangenen Montag sorgte aber für viel Kritik. Während an allen anderen Moscheen Menschenaufläufe ausblieben, trafen sich an der Ditib-Zentralmoschee an der Gathe zeitweise bis zu 200 Gläubige. Das Kontaktverbot wurde missachtet
„Der Gebetsruf war kein Aufruf, zur Moschee zu kommen“, hatte Wuppertals Sozialdezernent Stefan Kühn am Dienstag gegenüber der WZ klargestellt.. Dies sei eindeutig auch die Haltung der Ditib-Gemeinde gewesen. Diese hatte vorab in ihrem Schreiben vorab an die Mitglieder, in denen sie den Ruf ankündigte, der täglich gegen 20.20 Uhr und bis zum Ende der Kontaktbeschränkungen erklingen soll, an die Empfänger appelliert, zu Hause zu bleiben.
Stattdessen spielten sich allerdings sehr emotionale Szenen vor der Moschee ab. Gläubige hatten laut Stadt angesichts des erstmaligen Gebetsrufes in Wuppertal Tränen in den Augen, was auch einige Videos zeigten, die in den Sozialen Medien kursierten. Allerdings ist darauf auch zu sehen, dass sich zum Beispiel nicht immer an die Abstandsregeln gehalten wurde.
Stadt und Ditib-Gemeinde hatten allerdings Fehler in der Vorbereitung eingeräumt. Das Ordnungsamt wurde zum Beispiel nicht rechtzeitig informiert, sondern erst, als sich die rund 200 Leute schon an der Gathe versammelt hatten. Mit Ordnern und mehr Präsenz wäre es gar nicht so weit gekommen, so die Meinung der Stadt.
Der zweite Termin am Dienstag stand unter „Bewährung“. Diesmal blieb aber alles ruhig. Zwar kamen noch ein paar Gläubige, diese wurden aber von Ordnern und Polizei direkt nach Hause geschickt.