Meinung Gehwege sind zum Gehen da

Parken in der Nordstadt ist ein Problem – es fehlt an Flächen, sagen die einen. Es gibt zu viele Autos, sagen die anderen. Aber egal, wie man es sieht – darunter leiden nicht nur die Autofahrer, sondern vor allem die Fußgänger.

Wer zu Fuß durch die Nordstadt geht, macht das am besten alleine. Denn wenn man zu zweit geht, kann man fast an keiner Straße nebeneinander gehen, weil die meisten Bürgersteige mit halben Autos belegt sind.

Das ist nicht nur eine Frage von Komfort. Für Eltern mit Kinderwagen oder Menschen mit Rollatoren ist es auch eine Frage der Sicherheit. Sie können häufig nicht die Gehwege benutzen – ich als Vater kleiner Kinder kenne das.

Angesichts solcher Zustände darf man der Initiative Mobile Mirke nur beipflichten, dass etwas passieren muss. Dass die Autofahrer sensibler sein müssen bei der Wahl ihres Stellplatzes. Denn die Rücksichtnahme auf die anderen Autofahrer (denen man anscheinend freie Fahrt sichern will) führt zur Behinderung von Fußgängern – insbesondere den schwächsten Verkehrsteilnehmern, die Hilfsmittel brauchen.

Zuspruch für eine bürgerliche Initiative ist das eine. Das andere ist die Frage an die Stadt: Warum passiert nichts dagegen? Warum werden diese Zustände toleriert? Warum müssen erst Bürger auf die Straße gehen, um die Bürgersteige ihrer Quartiere nutzen zu können? Dass die begehbar sind, sollte selbstverständlich sein.