Gerszt-Park erinnert an jüdisches Ehepaar
Bezirksvertretung Elberfeld stimmt Benennung der Grünanlage an der Josefstraße zu.
Elberfeld. Die Bezirksvertretung Elberfeld hat mit 14 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen einstimmig beschlossen, die Grünanlage links der Josefstraße als „Rita und Yzchok Gerszt-Park“ zu benennen, um in der Form diesen beiden Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken. Das Paar lebte in Elberfeld. Rita Gerszt wurde im Konzentrationslager Ravensbrück ermodet, Yzchok kam bei einem der Todesmärsche aus dem KZ Auschwitz ums Leben. Mit der Benennung des Parks in Gedenken der jüdischen Opfer entsprachen die Bezirksvertreter einem Bürgerantrag.
Zunächst hatte die CDU die Vertagung des Tagesordnungspunktes beantragt, was die Vertreter der anderen Parteien überraschte.
Joachim Knorr begründete das für seine Partei damit, dass in der kommenden Sitzung der Kultur des Erinnerns im April über ein Gesamtkonzept für weitere Umbenennungen im Bereich Elberfeld gesprochen werden sollte. Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) unterbrach die Sitzung, damit Stephan Stracke, Historiker und Lehrbeauftragter an der Uni Wuppertal, die Dringlichkeit seines Bürgerantrags begründen konnte. Stracke wies darauf hin, dass die Möglichkeit besteht, dass Nachkommen der Familie Gerszt aus den USA nach Wuppertal kommen. Nach langen Recherchen hatte er Stephanie, die Tochter des Ehepaars Gerszt, in Oregon gefunden. 2008 besuchte Stephanie Douglas-Furmann ihre Heimatstadt Wuppertal, wo sie 1936 geboren wurde und in der Reiterstraße aufgewachsen war. Stracke gab zu bedenken, dass der Zeitfaktor bei Einladungen an die Nachkommen eine Rolle spiele. Die CDU zog daraufhin ihren Antrag auf Vertagung zurück.