Gesucht: Ein neuer Steinmetz für die Villa Eller

Die Arbeiten am historischen Gebäude auf der Hardt ruhen derzeit: Eine ausführende Handwerksfirma ist insolvent, so das GMW.

Foto: Andreas Fischer

Hardt. Zu den Perlen, mit denen die weitläufige Parkanlage der Hardt aufwarten kann, gehört zweifelsohne Villa Eller nebst Orangerie. Seit mehr als einem Jahr läuft die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes — doch momentan stehen die Arbeiten still.

Grund für die Verzögerung ist das Aus eines Handwerksbetriebs, genauer, eines Steinmetzes, der für wichtige Fassadenarbeiten zuständig war, wie Michael Neumann vom Gebäudemanagement der Stadt (GMW) berichtet.

Das GMW ist mit der Sanierung der „Perle“ betraut und derzeit wenig glücklich über die Verzögerung — denn wäre alles nach Plan gelaufen, hätten die Arbeiten schon abgeschlossen sein können, so Neumann.

Notwendig waren Fassadenarbeiten und Dachausbesserungen. Alle Gewerke arbeiten dabei Hand in Hand: Schlosser, Dachdecker, Schreiner, Maler, Steinmetze und Gerüstbauer sollen dafür sorgen, dass das prägnante Gebäude bald wieder in neuem Glanz erstrahlt.

„Bei der Fassade geht es vor allem darum, sie dauerhaft zu sichern und zu verhindern, dass weitere Schäden entstehen“, sagt Michael Neumann. „Das Dach ist ebenfalls neu eingedeckt worden, denkmalgerecht mit Schiefer. In dem Zusammenhang sind auch Bleche, Regenrinnen und Fallrohre ersetzt worden.“

Insbesondere im Bereich der Orangerie, aber auch der Villa, gebe es mehre sogenannte Keramiken: Das sind Bereiche über den Fenstern, dahinter liegen Stahlträger. „Unsere Vermutung war, dass diese Stahlträger in keinem guten Zustand mehr sind.“ Diese Befürchtung habe sich jedoch nicht bestätigt.

Das GMW baute in den vergangenen Monaten schon defekte Ziegel aus, provisorische Plomben aus Zement früherer Jahre wurden ebenfalls ersetzt. Zudem werden einzelne schadhafte Stellen in den Sandsteinen vom Steinmetz ausgeschnitten, neu gefertigt und am Ende wieder eingesetzt.

Ein wichtiger Bestandteil der Sanierung also: „Wir suchen jetzt eine neue Firma aus dem Ausschreibungsverfahren“, erklärt Neumann. „Ob das gelingt, wissen wir noch nicht. Es hängt auch mit der Frage zusammen, welche Kapazitäten die Unternehmen haben, möglichst zeitnah weiterzuarbeiten — und ob das zu vertretbaren Kosten geht.“

Die Arbeiten sollen insgesamt rund 800 000 Euro kosten. Läuft nach der Beauftragung eines neuen Handwerkers alles reibungslos, könnten die Arbeiten wohl zügig fortgesetzt werden. Doch wer darauf hofft, den schmucken Gebäudekomplex schon bald wieder in voller Schönheit bewundern zu können, muss sich weiter in Geduld fassen: Vor dem kommenden Frühjahr können die Arbeiten selbst unter besten Bedingungen kaum abgeschlossen werden, ist vom GMW zu hören.