Gesundheit Gesundheitsangebote in Wuppertal gebündelt in einer App

Wuppertal · Stadt entwickelt im Rahmen des Projekts Smart City eine digitale Plattform rund ums Thema Gesundheit

Auch ältere Menschen gehören zur Zielgruppe der App-Entwickler.

Foto: dpa/Sina Schuldt

Eine App, die sich komplett um das Thema Gesundheit in Wuppertal dreht. Die jeder benutzen kann. Die sprachliche und andere Barrieren überwindet. Die mehrsprachig, interaktiv, individuell und digital ist. An solch einer App arbeitet aktuell das Competence Center Smart City der Stadt Wuppertal. Im Kulturzentrum Immanuel in Oberbarmen fand kürzlich ein Workshop zum Thema statt, in dem die 15 Teilnehmer in einer Gruppenarbeit mögliche Inhalte der App erarbeiteten und mehr zum Thema Smart City erfuhren.

Das Projekt Smart City fördert 73 deutsche Städte, um nachhaltiger, lebenswerter und digitaler zu werden. Dazu gehört auch Wuppertal. „Diese Förderung ist eine große Chance für die Stadt“, betont Jacqueline Stork, Smart-City-Expertin der Stadt. Ein Aspekt des Projekts ist in Wuppertal der sogenannte „Gesundheitskiosk“ – eine App rund um das Thema Gesundheit und Prävention in Wuppertal.

„Wir wollen Menschen widerstandsfähig gegenüber alltäglichen und globalen Problemen machen. Wir können zwar nicht das Gesundheitssystem ändern, aber dafür sorgen, dass Menschen ein Gesundheitswissen aufbauen“, erklärt Projektleiterin Kader Chami. „Es ist ein Leuchtturmprojekt. Eine App dieser Art gibt es in Deutschland noch nicht. Es soll eine Plattform werden, in der unterschiedliche Kräfte gebündelt werden. Sie soll ein digitales und physisches Angebot verknüpfen. Wir wissen, Gesundheit passiert im realen Leben.“

Vernetzung von Gesundheits- und Sozialwesen

Wie die App genau aussehen soll, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Die Inhalte werden durch verschiedene Workshops gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Schülerinnen und Schülern erarbeitet. Ziel des Projekts sind einerseits die Verbesserung der physischen und mentalen Gesundheit, die Stärkung der gesundheitlichen Chancengleichheit, aber auch die Vernetzung von Gesundheits- und Sozialwesen. Dabei liegt der Fokus immer auf drei Zielgruppen: gesund aufwachsen, gesund rund um die Geburt und gesund älter werden.

Zu diesen drei Zielgruppen wurde jeweils eine Persona erstellt, die vertretend für die Durchschnittsperson einer dieser Gruppen steht. Für diese drei Personas sollten die Teilnehmer des Workshops Herausforderungen, Ziele, Angebotsideen und Kommunikationswege ausarbeiten. Diese wurden anschließend vorgestellt und gemeinsam diskutiert. „Es kamen erstaunliche neue Ideen zusammen. Die Beobachtung haben wir schon die letzten Male gemacht. Bei jedem Format kommt eine zusätzliche Idee dazu“, freut sich Chami über den Verlauf des Workshops.

Die zusammengekommenen Bürgerinnen und Bürger interessieren sich aus verschiedenen Gründen für die Entwicklung der App. Der Mann von Wilma Schrader ist vor ein paar Jahren an Demenz erkrankt und sie hofft, Informationen zur Krankheit durch die App künftig schneller und gebündelter zu finden. Maya Haker arbeitet bei der Stabsstelle für Gleichstellung: „Ich schreibe aktuell meine Bachelorarbeit darüber, inwiefern bestimmte Zielgruppen bei der Smart City Beachtung finden. Heute kann ich dafür Infos sammeln.“ Rentnerin Margret Gründel findet: „Gesundheit geht jeden etwas an. Wir brauchen moderne Lösungen, die in die heutige Zeit passen.“

Der nächste Workshop in dieser Art findet am 27. Juni um 17.30 Uhr statt. Anmeldungen werden unter smart@stadt.wuppertal.de entgegengenommen. „Im November dieses Jahres wollen wir die Entwicklung der App ausschreiben. Ein erster Prototyp soll Mitte 2025 fertig sein“, plant Chami. „Dann wollen wir, dass erste Testgruppen die App ausprobieren und mit uns weiterentwickeln und nutzbar machen. Es bringt ja nichts, wenn wir am Ende eine App haben, die man gar nicht nutzen kann. Wir müssen bis Ende 2026 fertig sein, da dann die Förderung des Projekts endet.“