Gewalt an Schule: Leitung wehrt sich
Schule setzt auf Beratung und Gespräche.
Wuppertal. Angebliche Gewalt und Angst an der Schule ist stets ein vieldiskutiertes Thema. So ist auch die Resonanz auf den WZ-Bericht über die Dienstaufsichtsbeschwerde gegen eine Wuppertaler Realschule groß. Der Vater eines Sohnes, der die Schule besucht, hat die Bezirksregierung in Wuppertal eingeschaltet. Er wirft der Schule unter anderem Versäumnisse in der Prävention und Aufarbeitung von Übergriffen vor.
Am Montag erreichte die WZ die Schulleitung. Zu den in der Dienstaufsichtsbeschwerde formulierten Vorwürfen werde man angesichts des schwebenden Verfahrens nichts sagen. Das Papier sei auch noch nicht von Düsseldorf nach Wuppertal gekommen.
Allgemein weist der stellvertretende Schulleiter allerdings zurück, dass an der Schule ein Klima „systematischer Angst und Gewalt“ herrsche: „Wir haben Beratungsmöglichkeiten installiert und bieten unter anderem Antiaggressionstrainings an“, hieß es gestern auf Nachfrage der WZ. Auch die Schulsozialarbeiter seien mit dem Thema „Gewalt an der Schule“ betraut. Es werde nichts totgeschwiegen. Auch mit dem Vater habe es Gespräche zu dem Thema gegeben — vor Bekanntwerden der Dienstaufsichtsbeschwerde.
Der Fall steht im Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren gegen einen mittlerweile der Schule verwiesenen Jugendlichen: Der bislang nicht vorbestrafte 15-Jährige und einige seiner Mitschüler sollen im vergangenen Schuljahr vorwiegend Fünftklässler an der Schule bedroht, Geld und Essen erpresst haben.
Das Urteil des Jugendschöffengerichts — vier Wochen Dauerarrest — ist noch nicht rechtskräftig.
Der Vater eines der mutmaßlichen Opfer hat seine Dienstaufsichtsbeschwerde unter anderem damit begründet, dass er die Situation an der Schule verbessern will — für alle Schüler. Von der Bezirksregierung liegt noch keine Stellungnahme zu den Vorwürfen vor.