Umwelt Mehr als vier Millionen Euro Förderung für bessere Luft
Die Maßnahmen bei Stadt, WSW, AWG und ESW im sogenannten Green-City-Plan sollen bis 2020 umgesetzt sein.
Die Förderanträge im Rahmen des Green City Plans haben weitgehend die erste Hürde genommen. Bis Freitag seien acht von neun städtischen Anträgen zur weiteren Beartung angenommen worden, berichtet Stadtsprecher Thomas Eiting. Die Stadt inklusive Stadtwerke, Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) und Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW) hat damit Hoffnung auf eine Förderung von aktuell 4,2 Millionen Euro. Anträge waren für Projekte im Wert von rund fünf Millionen Euro gestellt worden. Einige wenige Förderbescheide stehen demnach noch aus.
Die Stadt investiert vor
allem in den fließenden Verkehr
Für Wuppertal bedeutet das in erster Linie Investitionen in besser fließenden Verkehr – etwa die Optimierung des LKW-Verkehrs durch „Routing“ und eine Anpassung der Ampelschaltungen an die aktuellen Stickoxid-Messwerte.
Aber auch die Stadtwerke und die Abfallwirtschaftsgesellschaft profitieren. Die Stadtwerke haben bisher sichere Zusagen für acht E-Autos und die entsprechenden Ladestationen. Ziel ist die Umstellung des Fuhrparks in einigen Fahrzeugkategorien auf E-Mobilität. Die Kosten von 100 000 Euro werden zu 90 Prozent gefördert.
Ebenfalls sicher ist ein digitaler Fahrassistent für die Busse, der den Busfahrern helfen soll, Kraftstoff-sparender zu fahren. Er trägt den Namen Ribas, kostet 660 000 Euro und wird zu 70 Prozent gefördert. Ein solches System bekommen auch die Fahrzeuge der AWG und des ESW, sagt Geschäftsführer Martin Bickenbach.
Aktuell werden noch Förderungen für Maßnahmen der WSW geprüft. Dazu gehört die Nachrüstung von 70 Dieselbussen, um den Ausstoß an Stickoxiden zu reduzieren. Die Kosten von 1,7 Millionen Euro sollen zu mindestens 80 Prozent gefördert werden.
Einige Fördermittel gehen in die Einrichtung des teils schon vorhandenen W-Lan-Netzes in Bussen, an Bushaltestellen und in der Schwebebahn. Die Busse der Linien 612, 622 und 642 waren schon im Herbst 2017 mit kostenfreiem W-Lan ausgestattet worden, alle weiteren Linien haben seit Dezember Internet, seit Oktober auch die Bushaltestellen Busbahnhof, Wall, Morianstraße und Wichlinghauser Markt. Mit der erwarteten Förderung von 50 Prozent der Kosten von rund 950 000 Euro sollen auch die Kosten für die Installation des drahtlosen Internets für alle an der Schwebebahn und den Haltestellen Alter Markt, Barmen Bahnhof, Oberbarmen Bahnhof, Karlsplatz, Universität, Hahnerberg, Ronsdorf Markt finanziert werden.
Auch die Schwebebahn
soll W-Lan bekommen
Die darin inbegriffene Ausstattung für die Schwebebahn mit Internet sei bisher noch nicht im Detail geplant, sagt WSW-Projektleiterin Sabine Schnake. Einen Zeitplan gibt es nicht.
Ebenso gefördert werden neue Monitore am neuen Busbahnhof und an den Schwebebahnendhaltestellen. Auch ein „digitales Auskunftssystem auf Kartenbasis“ ist vorgesehen. Schnake vereinfacht den Terminus und spricht von einem interaktiven Liniennetzplan im Internet. Der soll das Liniennetz anzeigen wie die früheren Faltpläne aber digital ermöglichen, dass man per Mausklick Start- und Endpunkt der Fahrt markiert, Zusatzinformationen erhält, ebenso den Fahrpreis. Die Kosten von beiden Maßnahmen zusammen belaufen sich laut WSW auf rund 150 000 Euro, die zu 50 Prozent gefördert werden könnten. Die Umsetzung läuft aber bereits.
Auch der Stadtbetrieb Straßenreinigung wie auch die Abfallwirtschaftsgesellschaft haben Zusagen für Förderungen zur Anschaffung von insgesamt 18 E-Fahrzeugen und 16 Ladesäulen erhalten, sechs Fahrzeuge sind mittlerweile angeschafft worden. Die Beschaffung von 24 weiteren E-Fahrzeugen sowie 22 weiteren Ladesäulen ist in Planung. Dazu kommen digitale Hilfsmittel, die etwa den Füllstand von Containern messen oder die Wetterlage auf Straßen anzeigen. Mithilfe digitaler Wegeplanung sollen so zum Beispiel die Wege der Müllwagen und Streufahrzeuge verkürzt werden. Für die meisten Vorhaben haben Stadt und WSW positive Zwischenbescheide erhalten. Insgesamt geht es für Wuppertal um Investitionen von rund 4,2 Millionen Euro - die bis zu 90 Prozent gefördert werden.
Die Maßnahmen sollen bis 2020 realisiert sein. Weitere Anträge zum Green City Plan sind laut Stadt nicht geplant.