Ermittlungen Großrazzia bei Autoverwerter in Wuppertal: Fünf Männer festgenommen
Update | Wuppertal · Es geht um den Vorwurf schwerwiegender Umweltstraftaten: Kühlschränke sollen illegal in Containern nach Afrika verschifft worden sein.
Die Polizei hat am Mittwochmorgen das Gelände der Firma „Africar“ an der Siegesstraße in Wuppertal durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft der WZ auf Anfrage mitteilte, geht es um den Vorwurf größerer „Umweltstraftaten“. Während des Zugriffs wurde der Bahnverkehr zwischen 9 und 9.20 Uhr vorsichtshalber eingestellt, weil das Unternehmen direkt an den Bahngleisen angesiedelt ist und unter Umständen Fluchtgefahr über die Bahngleise bestehen könnte.
Der Verdacht, dass das Unternehmen illegal Abfälle entsorgt und verschifft, ergab sich am 28. April 2022. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll im Hafen von Antwerpen ein zur Verschiffung nach Kamerun bestimmter Container durch die dortigen Behörden kontrolliert worden sein. Da sich in dem Container defekte Elektrogeräte, unter anderem auch Kühlgeräte mit FCKW-haltigem Kühlmittel befanden, begannen die Ermittlungen.
Der Hintergrund: Es gibt Unternehmen, die Kühlschränke, deren fachgerechte Entsorgung seriös Geld kosten würde, zu Dumpingpreisen nach Afrika verkaufen.
In der Folge wurden am Mittwochmorgen das Gelände an der Siegesstraße und der Wohnsitz des Geschäftsführers aus Wuppertal durchsucht. Gegen 14 Uhr war der Einsatz abgeschlossen.
Auf dem Firmengelände konnten die Beamten bereits zahlreiche Abfälle in Containern finden, was den weiteren Tatverdacht eines unerlaubten Betreibens einer Anlage begründen könnte. Zudem sicherte die Polizei mehrere Datenträger. „Ein gelungener Einsatz“, resümierte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert.
Auch die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Wuppertal war am Mittwoch vor Ort und hat das Gelände überprüft. „Die Kollegen haben dann den Betrieb dort zunächst mündlich stillgelegt“, sagte Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. „Auf dem Gelände wurden Dinge gelagert, die dort absolut nicht hingehören.“ Eine schriftliche Stilllegung werde noch folgen. Außerdem müsse geklärt werden, ob es sich um eine Ordnungswidrigkeit oder schon um eine Straftat handele, so Schmidt-Keßler weiter.
Wie Oberstaatsanwalt Baumert mitteilte, wurden fünf Männer auf dem Gelände festgenommen. Sie haben versucht, vor dem Zugriff durch die Polizei zu fliehen.