Grüne schließen Jamaika im Stadtrat nicht aus
Fraktionschef Marc Schulz wertet CDU Kritik an OB Mucke als Chance für neue Koalitionen.
Die Grünen im Rat der Stadt schließen sich der Kritik der Wuppertaler CDU an Oberbürgermeister Andreas Mucke an. Der CDU-Kreisvorsitzende Rainer Spiecker hatte Mucke dazu aufgefordert, eine Reihe von Großprojekten wie Seilbahn, Bundesgartenschau, Pina-Bausch-Zentrum auf ihre Machbarkeit und Finanzierbarkeit zu überprüfen und eine Prioritätenliste aufzustellen. „Ich finde es gut, dass der CDU jetzt aufgeht, dass es mit der Großen Kooperation im Rat so nicht weitergeht. Nun muss die CDU daraus die Konsequenzen ziehen“, fordert Marc Schulz, Fraktionssprecher der Grünen.
In der Großen Kooperation habe die CDU lange die politische Arbeit verweigert. Dass Spiecker nun OB Mucke Führungsschwächen vorwerfe, wertet Schulz als „das Erwachen aus dem Gro-Koma“. „Ich bin froh, dass sich wenigstens eine der beiden Parteien traut, die Probleme zu benennen. Wenn sich am Ende daraus eine neue Koalition entwickelt, umso schöner“, so Schulz.
Im Herbst 2020 steht die nächste Kommunalwahl auf dem Plan, bei der die Wähler gleichzeitig ihre Stimme für die Wahl des Stadtoberhauptes abgeben. Rechnerisch möglich wäre aber schon vor dem Ablauf der Amtsperiode des Rates ein Wechsel zu einer Jamaika-Koalition mit CDU, Grünen und FDP. Die Grünen jedenfalls scheinen nicht abgeneigt.
Das Beispiel Köln nennt Marc Schulz, um den Rahmen für die Oberbürgermeisterwahl abzustecken. In Köln sei mit Henriette Reker eine parteilose Kandidatin gewählt worden. Die Wahl von Henriette Reker könnte in Wuppertal Schule machen, so Schulz. Gegenüber der WZ hatten die Grünen auch bei der Auswahl des fünften Beigeordneten im Verwaltungsvorstand einen unabhängigen Kandidaten vorgeschlagen. Dies sei die bessere Lösung als eine Besetzung nach Parteibuch.