Finanzierung Gute Aussichten für Cronenberger Leseratten
Cronenberg. · Christian Brenscheidt, neuer Leiter der Stadtteilbibliothek, plant viele Veranstaltungen. Räume werden renoviert.
„Sehr gut“, sei er aufgenommen worden, sagt Christian Brenscheidt. Seit Januar hat er die Nachfolge der langjährigen Leiterin Christa Klosterköther der Stadtteilbibliothek in Cronenberg angetreten. Und hat viele Pläne, die Einrichtung noch mehr im Stadtteilleben zu verankern.
„Wir wollen noch näher an die Leute ran“, formuliert der Bibliothekar sein Konzept. Ein Schritt dazu: eine Wunschliste, auf der die Besucher ihre Ideen eintragen können. Darauf stünden schon diverse Romane, aber auch Zeitschriften, berichtet er. Damit das Schmökern in Zeitschriften noch angenehmer wird, schenken die Mitarbeiter jetzt auch Tee und Kaffee aus. Eine Idee, die schon in Ronsdorf gut ankam, wo Brenscheidt bisher die Stadtteilbücherei geleitet hat.
In Cronenberg hat er nun neue Kontakte zu Schulen und Kitas geknüpft, um ihnen Veranstaltungen zur Leseförderung anzubieten. Bei Schnupperbesuchen lernen die Kinder die Bibliothek kennen, erhalten ihren ersten Bibliotheksausweis. Zum Teil bieten Brenscheidt oder seine Mitarbeiter dabei das Vorlesen an.
„Beim zweiten oder dritten Besuch kennen die Kinder die Räume schon, wissen, wo die Sachen für sie stehen“, erklärt Brenscheidt. Er plant auch ein regelmäßiges Vorleseprogramm mit ehrenamtlichen Vorlesepaten sowie Lesungen mit Kinderbuchautoren.
Auch für Erwachsene plant er Lesungen, „gern mit Wuppertaler Autoren“. Vom Liebesroman bis zum Krimi soll alles dabei sein, „quer durch die Bank“. Zudem soll die Bibliothek als Veranstaltungsort wahrgenommen werden. Unter anderem war sie Anfang April am „langen Kunst-Samstag“ beteiligt, hier konnten Kinder mit der Künsterlin Barbara Held malen und dann Skulpturen von Christane Püttemann ansehen.
Auch die Räume sollen eine Auffrischung erleben, wie Cordula Nötzelmann, Leiterin des Stadtbetriebs Bibliotheken, erklärt. Der Teppichboden werde durch einen strapazierfähigen Glattboden ersetzt und es soll „gemütlichere“ Möbel geben. Neben Sesseln werden aber auch weiterhin Arbeitstische bereitstehen, auch für ganze Gruppen, damit Schulkinder hier ihre Hausaufgaben erledigen können.
Nutzungszahlen sind schon um mehr als ein Viertel gestiegen
Bei Büchern und anderen Medien wurde bereits ausgemistet, Neues angeschafft. Alles werde offener präsentiert – Besucher sollen das Gewünschte intuitiv finden. Die ersten Veränderungen hätten schon dazu geführt, dass die Nachfrage gestiegen ist, berichtet Codula Nötzelmann.
„Seit Mai 2017 verzeichnen wir in der Stadtteilbibliothek Cronenberg eine Nutzungssteigerung von 27,6 Prozent“, berichtet sie. Dies beinhalte steigende Besuchs- und Anmeldezahlen, mehr Ausleihen und Verlängerungen sowie mehr Veranstaltungsteilnehmer. Sie kündigt außerdem an: „Den Kinderbereich werden wir besonders liebevoll gestalten.“ Es werde analoge und digitale Spiele geben, viele Bilderbücher, Platz für Veranstaltungen und „Hinlümmel-Lesezonen“.
Einige Renovierungsarbeiten finden im laufenden Betrieb statt, aber die Bibliothek wird auch eine Weile schließen, nach Angaben des Gebäudemanagements ab den Sommerfeiern. Der genaue Umfang der Arbeiten stehe aber noch nicht fest, damit auch Zeit und Kosten nicht. Cordula Nötzelmann verspricht aber rechtzeitige Information für die Nutzer.
Christian Brenscheidt lobt die gute Aufnahme im Stadtteil und die positiven Rückmeldungen. „Das motiviert mich“, sagt er. Dabei hat er übrigens keinen Unterschied zu Ronsdorf festgestellt: „Das sind beides sehr angenehme Stadtteile“, betont er. In der Ronsdorf Stadtteilbibliothek ist er weiterhin donnerstags anzutreffen, bis dort eine neue Leitung gefunden ist. Und er will vorerst auch weiter den Heimat- und Bürgerverein unterstützen. Gleichzeitig will er in Cronenberg Kontakte pflegen: „Die Bücherei ist ein Teil des Ortes“, betont er, deshalb wolle sich auch persönlich in Cronenberg einbringen.