GWG: Jahresbilanz zeigt eine positive Entwicklung
Zum nächsten Jahr will die GWG wieder schwarze Zahlen schreiben.
Das Rettungspaket der Stadt Wuppertal an ihre Tochter zahlt sich aus: Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG), die derzeit 5614 Wohnungen in Wuppertal besitzt, erhielt im letzten Jahr eine Finanzspritze von insgesamt 61,9 Millionen Euro. 2017 bedeute als „Jahr des enger geschnallten Gürtels“ die Wende für das Unternehmen, so GWG-Geschäftsführer Oliver Zier.
Die GWG verringerte 2017 Kosten im Sach- und Zinsaufwand: Betrug der jährliche Zinsaufwand 2012 noch 13,14 Millionen Euro, liegt er inzwischen bei 7,92 Millionen Euro. Auch Personalkosten wurden gespart: Nachdem 2012 bereits ein Drittel der Stellen gekürzt wurde, werden im Zuge der aktuellen Maßnahmen 14 weitere Stellen abgebaut, so dass inklusive sechs Auszubildenden langfristig 67 Mitarbeiter bei der GWG beschäftigt sein werden. Eine weitere finanzielle Entlastung bedeutet das Mietvertragsende mit den nur schwach ausgelasteten Service-Wohnungen der Anlage „Am Springer Bach“.
Die Jahresbilanz liegt mit einem Verlust von rund 3,8 Millionen Euro zwar im Rückstand zum Vorjahr, führt bei Nichtberücksichtigung der der darin enthaltenen Vorsorgemaßnahmen allerdings den positiven Trend fort, der 2018 in einer Gewinnsumme von 2 Millionen Euro münden soll. Zum Vergleich: 2012 lag das Unternehmen bei einem Verlust von 12,91 Millionen Euro. Auch die Entschuldung des Unternehmens wurde um rund 41,5 Millionen Euro fortgeführt.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, erklärt Oliver Zier. „Das war auch dringend notwendig.“ Durch die Konsolidierung konnte die GWG ihr Eigenkapital von im Vorjahr noch 7,5 Prozent auf 23,2 Prozent steigern. Für 2018 ist ein kontinuierlicher Anstieg bis auf 24 Prozent geplant.
Die GWG will künftig sowohl in den Bestand als auch erstmalig seit 2001 wieder in Neubauten investieren. Rund 100 Millionen Euro sollen in den nächsten zehn Jahren in Modernisierungsmaßnahmen fließen, um dem Leerstand von aktuell 5,9 Prozent entgegenzuwirken. Die Anzahl der 2017 modernisierten Wohnungen liegt bei 146. Zum Tiefpunkt 2010 waren es nur zehn. „Diese Jahre stecken uns immer noch in den Knochen“, so Zier. Ziel für 2018 sei ein Anstieg auf 200 Modernisierungen. In der Sedanstraße werden bis zum Ende des Jahres zusätzlich zum Modellhaus in vier weiteren Häusern Wohnungen modernisiert. Neu gebaut wird das Heidter Carré am Standort der ehemaligen Bremme-Brauerei in Heckinghausen. Dort werden ab Beginn des nächsten Jahres auf fünf Geschossen 28 Wohneinheiten und im Erdgeschoss eine Kita eingerichtet, die zum August 2019 eröffnen soll - ein Beispiel für die von der GWG ins Auge gefasste Quartiersentwicklung.
Angesichts der Jahresbilanz sieht Oliver Zier der Zukunft des Unternehmens optimistisch entgegen: „Das Jahr 2018 steht für den Übergang aus der Verlustzone hinein in eine nachhaltig positive Entwicklung.“