W-Impuls Handwagen „Mina“ gewinnt den W-Impuls 2018
Der Sitzkarren soll auf Veränderungen der urbanen Mobilität hinweisen - dafür gibt’s 5000 Euro Preisgeld.
Wuppertal kann sich vieler innovativer Impulse gewiss sein. Das zeigte sich einmal mehr im Rahmen der Preisverleihung des W-Impuls 2018, der vor besonderer Kulisse stattfand und eine stadtteilverbindende Aufbruchsstimmung erkennen ließ. Der Festakt brachte am Dienstagabend in der ehemaligen Markuskirche Wirtschaftsförderer und viele kreative Köpfe der Stadt zusammen. Der Stadtmarketingverein „Wuppertalaktiv“, die Westdeutsche Zeitung und die Stadtsparkasse hatten dazu aufgerufen und neben der reinen Preisverleihung für den besten Impulsvorschlag ein attraktives Rahmenprogramm auf die Beine gestellt.
So durften sich Vertreter von sechs ausgewählten Stadtentwicklungsideen dem Publikum präsentieren und um die Gunst einer Jury wetteifern. Innerhalb von nur zwei Minuten galt es hierbei, von seinem Projekt und dessen gesellschaftlichen Vorzügen zu berichten. Im Vorfeld der Veranstaltung waren sechs Impulsgeber ausgewählt worden.
Während der Bürgerverein Küllenhahn im Burgholz einen Barfußpfad ins Leben rufen und damit zugleich Bewegung und Naturinteresse fördern will, wollen die Förderer der Utopiastadt ihre Anlaufstelle für Radfahrer erweitern und um zusätzliche Schilder, Beleuchtungen und eine Abstellgarage erweitern. Die Idee, ein Spektralfarben-Schauspiel auf dem Fernsehturm auf den Südhöhen zu installieren und in diesem Zusammenhang jedem der zehn Wuppertaler Stadtteile eine Farbe zuzuordnen, ist Idee von Bürger Joachim Meisen.
Von Armut betroffene Frauen mit Hilfe von Friseur- und Kosmetikartikel-Gutscheinen nicht nur schöner, sondern zugleich selbstbewusster zu machen, ist bereits seit Juni das Ziel von Bellissima-Impulsgeberin Daniela Canta. Das Ehrenamt weiter stärken wollen indes Markus von Blomberg und Gudrun Herna, die mit dem Impuls „Gute Stunde“ in Zukunft behinderten und vereinsamten Menschen den Transport hin zu Kulturveranstaltungen ermöglichen wollen.
Nach der finalen Entscheidung durch die Fachjury werden der Burgholzer Barfußpfad, die Utopiastadt-Förderung sowie der „Kultur-Transport“ demnächst in den Genuss einer eintägigen Fachberatung kommen können. Diesjähriger Gewinner des Impuls-Awards und eines Preisgelds in Höhe von 5000 Euro ist jedoch das Projekt „Mina“, das einen straßenverkehrstauglichen Handwagen vorsieht. Der 2,80 mal 3,60 Meter große Sitzkarren soll demnächst regelmäßig durch die Wuppertaler Innenstadt gezogen werden, um auf die Veränderung der urbanen Mobilitätssituation hinzuweisen.
„Es ist wichtig, den öffentlichen Raum wieder für Menschen begehbar zu machen. Damit einher gehen eine Bereicherung der Stadt und viele spannende Begegnungen“, lobt Laudatorin Jana Ihle, pädagogische Leiterin der Begegnungsstätte „Alte Feuerwache“, und hebt hervor, dass der siegreiche Impuls die Themen Raumnutzung, Verkehrswende und zwischenmenschliche Beziehungen vereinige. „Die Straße gehört allen. Deshalb wollen wir Bürgerplattform und Ruheraum schaffen, wo die Menschen ins Gespräch kommen“, erklärt Impulsgeberin Wilma Schrader, die durch ein ähnliches Projekt in Stuttgart auf die Idee aufmerksam geworden war. „Die Leute sollen andocken und das Bedürfnis nach Kontakten ausleben können“, sagt Mitinitiator Michael Felstau und hoffte auf einen „möglichst lebendigen Raum“.
„Wir sind dafür da, Impulse zu bewirken. Deshalb passt diese Preisverleihung sehr gut ins Selbstverständnis unseres Vereins“, findet Wupperaktiv-Vorstandsmitglied Jürgen Harmke und verweist auf die sämtliche Impulse vereinigende Spendenplattform „Gut-für-Wuppertal.de“. „Wir können in zaghafte, stürmische und gereifte Impulse unterscheiden und freuen uns, daran mitwirken zu können, dass Impulse zu handfesten Taten werden“, findet Stadtsparkassen-Vorstandsmitglied Patrick Hahne und kündigt an, die Spenden für die besten Impulse innerhalb der ersten beiden Oktober-Wochen verdoppeln zu wollen.