Handwerk: Die erste Losprechungsfeier nach 40 Jahren
Der Mendelssohn Saal platzte aus allen Nähten, als für die jungen Menschen die große Lossprechungsfeier begangen wurde.
Wuppertal. "Kein Handwerk ohne Lehrzeit", schrieb der französische Schriftsteller Jean de La Bruyère Ende des 17. Jahrhunderts. Und daran hat sich auch bis heute nichts Wesentliches geändert. Dementsprechend konnten jetzt viele junge Wuppertaler aus dem Handwerk feiern, denn ihre Ausbildung haben sie jetzt hinter sich.
Bei der Lossprechungsfeier der Handwerksgesellen in der Stadthalle nahmen sie in feierlicher Atmosphäre ihre Gesellenbriefe in Empfang. Und die ehemaligen Auszubildenden kamen nicht allein: Der Mendelssohn Saal platzte aus allen Nähten, als Kreishandwerksmeister Arnd Krüger die frischgebackenen Gesellen, ihre Familien und Freunde begrüßte.
Besonderheit: Ganze 40 Jahre ist es her, dass es im Tal zuletzt eine so große Lehrlingslossprechungsfeier gegeben hat und so freute sich Krüger über "die erste Feier in diesem Jahrtausend" und gratulierte den jungen Handwerkern. Nach dem Reigen warmer Worte übernahm schließlich Carmen Langowski, stellvertretende Kreishandwerksmeisterin und Obermeisterin der Friseurinnung, die Moderation bei der Vergabe der Urkunden an die Ex-Lehrlinge.
Sie hatte sich hierzu mit Schauspielern vom Ensemble des Theaters in Cronenberg unterhaltsame Verstärkung zur Seite geholt. Die humorvollen Ansagen peppten die feierliche Zeremonie angenehm auf und wurde mit ehrlichen Lachern und viel Beifall honoriert.
Den meisten Applaus bekamen aber selbstverständlich die Gesellen - zuerst die Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk. 13 junge Damen freuten sich über ihre hart erarbeiteten und wohl verdienten Gesellenbriefe. Dann ging es Schlag auf Schlag, von den Gebäudereinigern, über die Kfz-Mechatroniker bis hin zu den Dachdeckern.
Zusätzlich zur Vergabe der Urkunden wurden noch die besonders erfolgreichen Gesellen ausgezeichnet. So freuten sich beispielsweise Nina Wald, Lisa Vering und Öznur Yasar über ihre Auszeichnungen für die guten Leistungen in der Friseurinnen-Gesellenprüfung.
Einer Wiederholung der Festivität im nächsten Jahr sollte bei der anhaltend guten Stimmung im Mendelssohn Saal eigentlich nichts im Wege stehen.