Konzert Heino kommt nach Solingen
Solingen · Nach Wacken wählt der Kult-Künstler jetzt die Solinger Stadtkirche als Bühne. Eigentlich wollte er schon zurücktreten - doch wusste er zu Hause nichts mit sich anzufangen.
Wenn am 3. Dezember Heino mit dem Programm „Die Himmel rühmen“ in der Solinger Stadtkirche am Fronhof auftritt, dann haben seine Fans das Heinos Frau Hannelore zu verdanken. Der Barde erzählt beim Pressetermin zur anstehenden Tournee in der Stadtkirche: „Eigentlich wollte ich zurücktreten. Aber ich war zu Hause nicht zu genießen, wusste nichts mit mir anzufangen. Da hat Hannelore gesagt: ‚Geh wieder singen‘.“ Das macht er jetzt mit einem Programm voller klassischer Musik, die er aber, wie sein Manager Helmut Werner erklärt, in Kontrast zu seinen neuen Rock-Klassikern wie „Junge“ von den Ärzten setzt. Die früheren Schlager werde es aber nicht geben.
Wie aus dem Opernsänger
der Volksmusiker wurde
In einer schwarzen Limousine sind die beiden vorgefahren, schnell geht Heino mit einladender Pose für die Schar der Fotografen in Position. Er ist ein Zirkuspferd und dabei mit sich völlig im Reinen, das wird im Gespräch schnell deutlich. Und würde er nicht sein Markenzeichen, die schwarze Sonnenbrille tragen, verrieten seine Augen den Witz bei seiner Geste, die fragt: „Erinnert ihr euch nicht?“ Heino wird zehn Tage nach seinem Solinger Auftritt 84 Jahre alt. Lambert werde mit der Orgel ein ganzes Orchester beim Auftritt ersetzen, verrät Heino. Dazu kommen zwei Sängerinnen, ein Gitarrist und ein Pianist. Dazu er selbst und es werde live gesungen: „Meine Stimme lässt mich noch nicht im Stich.“ Geboten werden soll vor allem Klassik. Melodien von Beethoven, Brahms, Schubert und Mozart arrangiert das Quintett am 9. und 10. November neu, zum Teil wird es auch neue Liedtexte geben. Dann erzählt Heino von früher. Eigentlich wollte er klassischer Sänger für die Oper werden. Doch Ralf Bendix habe ihn für die Volksmusik entdeckt. Heino wurde Teil der deutschen Unterhaltungsindustrie. Wenn er sagt „Ich trete überall da auf, wo es Geld gibt“, dann sagt er das nicht nur mit Blick auf frühere Konzerte in der Klingenstadt etwa zuletzt beim Sparkassen-Open-Air in der Jahnkampfbahn. Er sagt es auch, weil es sein Business ist. Er ärgert sich weiter, dass er wegen alter Volkslieder, die er neu erweckte, in die rechte Ecke gesteckt wird. „Ich bin ein unpolitischer Mensch. Ich gehe nicht einmal regelmäßig wählen.“
Lieber erzählt er, dass sein Großvater im Kölner Dom schon die Orgel gespielt habe und er deshalb eine besondere Beziehung zu Kirchenkonzerten hat. Ach, und beim Konzert werde er auch La Paloma singen, arrangiert zur klassischen Gitarre. Und auch „Hier kommt die Sonne“ von Rammstein. Die Band habe verstanden, warum er Rocksongs neu interpretierte. „Ich bin mit denen dann in Wacken aufgetreten. Ein wahnsinniges Erlebnis.“ Glaubt man ihm, wird sein Auftritt auch so eins.
Am 3. Dezember kommt Heino in die evangelische Stadtkirche am Fronhof. Beginn ist um 18 Uhr, im Anschluss gibt Heino Autogramme. Tickets gibt es unter