Heinz Rudolf Meier: Drei Jahrzehnte für die Musik
Am Dienstag feiert der ehemalige Leiter der Wuppertaler Kurrende seinen 70. Geburtstag.
Wuppertal. Aus der Chorlandschaft in Wuppertal ist er nicht wegzudenken, denn Heinz Rudolf Meier hat sie seit über drei Jahrzehnten mit geprägt und bereichert.
Wenn er am Dienstag seinen 70. Geburtstag feiert, tut er dies natürlich mit einem Konzert. Mit dabei ist Kurrende-Leiter Martin Lehmann, sein Nachfolger beim Knabenchor mit Heimat in der evangelischen Kirche und die von Meier vor acht Jahren ins Leben gerufene Mädchen-Kurrende. "Kleine Schwester der Kurrende" nennt er seinen Chor liebevoll. Das "Rentner-Dasein" ist also für Meier nach wie vor eine aktive und verantwortungsreiche Lebensform.
Der Grund für die Gründung eines Mädchenchores vor acht Jahren lag in den Angeboten zur Früherziehung bei der Kurrende, wo auch Mädchen teilnehmen. Meier: "Die Eltern haben immer gefragt: Wo sollen die jungen Mädchen jetzt weitersingen?" Viele der Mädchen aus der ersten Stunde sind heute noch dabei, die Älteste ist nun 18 Jahre. Meier und seine Frau Bärbel betreuen die "Finken" und den "Vivaldi-Chor, die beiden älteren Gruppen, Stimmbildnerin Hayat Chaoui zeichnet außerdem für die jüngsten "Kolibris" verantwortlich. "Ich bin froh, dass meine Frau uns am Klavier begleiten kann", berichtet Meier, denn den Alt- und Sopranstimmen der Mädchen fehlte ja sonst die tiefere Stimmlage.
Meyer schwebt natürlich ein Zusammenwachsen mit der Kurrende vor: "Ideal sind die katholischen Kathedral-Musiken, wo es vom gemischten Chor, über Knaben- und Mädchenchor, Schola und Domkantorei alle Ausprägungen in Sachen geistlicher Chormusik gibt." Kooperationen mit der Kurrende gibt es immer wieder, so etwa beim ehrgeizigen Projekt "Celebrating Händel" mit der WDR Big Band.
Im Sinne der Nachwuchsförderung liegt es auf der Hand, dass das Benefizkonzert in der Christuskirche neben den SOS-Kinderdörfern auch die Chorarbeit an Wuppertaler Grundschulen unterstützen will. Zusammen mit Beate Haude, der Schulreferentin des evangelischen Kirchenkreises, habe man überlegt, was man in Sachen frühzeitiger musikalischer Erziehung noch tun könne.
Bleibt bei so vielen Aktivitäten noch Zeit für Privates? Da muss Heinz Rudolf Meier nicht lange überlegen: "Wir reisen gerne, die letzte große Reise ging nach Ägypten. Und wir sind regelmäßig in Berlin, wo die Tochter mit ihrer Familie lebt. Die zweijährige Enkelin Marlene ist auch oft bei uns in Wuppertal. Bei einem der letzten Chorauftritte stellte sie sich einfach vorne vor die Mädchen und sang mit." Kein Wunder in dieser Familie: "Musik gehört einfach zu uns", gesteht Meier.