Tierschutz Amphibienschutzanlage entsteht in Herbringhausen

Herbringhausen · Das Projekt erhält eine Förderung aus dem Landesprogramm Ländlicher Raum.

Die Überquerung der Straße stellt für Kröten oft eine große Gefahr dar.

Foto: dpa-tmn/Markus Hibbeler

In Herbringhausen eröffnet eine Amphibienschutzanlage. „Das ist, soweit ich weiß, erst die zweite Anlage dieser Art in Deutschland“, sagt Andreas Zawierucha, der Vorsitzende des Bürgervereins Herbringhausen, mit einem gewissen Stolz in der Stimme. Dabei zeigt er auf die drei rechteckigen Tunnel, die unter der Straße Herbringhausen herlaufen und den Amphibien bei der alljährlichen Krötenwanderung in den ersten Monaten des Jahres einen störungs- und gefahrfreien Durchlass zu den Laichplätzen garantieren sollen.

Diese Anlage wurde vor rund einem Jahr gebaut. Nun ist die Installierung einer Schutzplanke mit Absturzgeländer erforderlich, und die beinhaltetete, dass die Straße Herbringhausen, nahe Beyenburg,  im Bereich Wefelpütt bis Hastberg am Dienstag gesperrt werden musste.

Für diese Zeit wurde eine Umleitung über die Windfoche (L411 und L81) ausgeschildert. Die Restarbeiten konnten an den Folgetagen bei fließendem Verkehr erledigt werden.

Der Bau der rechteckigen Tunnel war nötig geworden, weil die vor etwa  20 Jahren eingebauten Rinnen quer zur Fahrbahn Mängel aufwiesen und geschlossen werden mussten. „Damals war es zu Verkehrsunfällen gekommen“, so Andreas Zawierucha. Statt der dann geschlossenen Rinnen waren von der Stadt Wuppertal Abdeckungen an den Straßenrändern angelegt worden, damit die wanderlustigen Kröten und Frösche sich nicht auf den meist tödlich endenden Weg über die Straße begeben mussten. Freundliche Helfer der Station Natur und Umwelt sammelten die Kriechtiere in Eimern und sonstigen Behältern ein und brachten sie sicher auf die andere Straßenseite, von wo die Wanderung zu den Laichplätzen dann fortgesetzt werden konnte.

Doch dann ergab sich – wie das Ressort Umwelt herausfand – die Möglichkeit, Fördermittel  für die Anlage dieser Tunnel aus dem Landesprogramm Ländlicher Raum zu bekommen. 286 000 Euro hatte das Land im Rahmen des Programms Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums zur Verfügung gestellt, wobei durch den Bau der Amphibienschutzanlage der Querschnitt der Straße nicht verändert werden musste.

 „Die Gelegenheit, so eine Anlage gefördert zu bekommen, konnten wir uns nicht entgehen lassen“, freute man sich im Bürgerverein Herbringhausen über alle Parteigrenzen hinweg, zumal die Betreuung der Amphibienschutzanlage durch die Wuppertaler Stadtwerke erfolgen wird.

Infolge des Klimawandels  und der vermehrt auftretenden milden Winter waren  im vorigen Jahr schon im Februar die ersten Kröten gewandert, sodass die  Vervollständigung der Anlage an der Straße Herbringhausen gerade zur rechten Zeit kommt.

„In der Vergangenheit wurden viele Kröten überfahren“, erklärt Andreas Zawierucha. Die Amphibienanlage sei wichtig, um die Tiere bestmöglich zu schützen.