Geschichte Historisches Zentrum setzt auf Pädagogik

Wuppertal · Die Einrichtung, die derzeit im „Kontor 91“ untergebracht ist, erweitert das Angebot für Kinder.

Lars Bluma zeigt den neuen Band mit dem Programm für das zweite Halbjahr 2019 im Historischen Zentrum.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Das Historische Zentrum hat sich im sogenannten „Kontor 91“ in der Barmer Fußgängerzone eingelebt. Der vorübergehende Umzug war nötig geworden, weil das Engelshaus und das Museum für Frühindustrialisierung umgebaut werden. Lars Bluma, Leiter des Historischen Zentrums, stellte mit Kathrin Petersen vom Presseamt nun das Programm für das zweite Halbjahr 2019 im Kontor 91 vor.

Rund 5000 Besucher kommen
jährlich in die Ausstellung

„Wir haben eine erhebliche Ausweitung unseres pädagogischen Programms vorgenommen“, verkündete Bluma stolz. Deshalb konnte das Programmheft mit dem Titel „Geschichte und Geschichten“ erst jetzt veröffentlicht werden: „Die Ausarbeitung hat etwas gedauert“, sagte er. Für die Zukunft wünschen sich Bluma und Petersen ein lebhaftes Haus mit noch mehr Besuchern. Aktuell seien zumindest im Kontor 91, in dem eine Ausstellung über Friedrich Engels und die Zeit der Frühindustrialisierung zu sehen ist, stabile Besucherzahlen zu verzeichnen. „Da haben wir rund 5000 pro Jahr“, berichtete Bluma. Dagegen sei der ebenfalls vom Historischen Zentrum betriebene Engelspavillon eher wenig aufgesucht worden. Zielgruppe sind neben Wuppertalern auch Touristen. „Gerade jetzt wieder mit der Attraktion Schwebebahn kommt sicher auch der eine oder andere Tourist, der hier aussteigt, mal herein“, hofft Bluma.

Kinder bauen eine
Miniatur-Schwebebahn

Neu im Programm des Historischen Zentrums sind die vier Workshops, die an verschiedenen Terminen im kommenden Halbjahr angeboten werden. So können Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren in die Rolle von Färbern schlüpfen – auf den Spuren der „Wuppertaler Färbertradition“. Mit ungefährlichen Batikfarben werden dabei weiße Jutebeutel gefärbt. Ihr Ergebnis dürfen die Kinder dann auch mit nach Hause nehmen, sagte Bluma. Des Weiteren werden eine „Buchbinderei“, der Bau einer Miniatur-Schwebebahn und ein Kurs in dem die Kinder Wasserräder selberbauen können, angeboten. Im Fokus stehe dabei zwar der handwerkliche Aspekt, aber es sei dazu wichtig, über die Geschichte zu informieren. „Denn nur mit Geschichte kann man auch die Zukunft planen“, betont Bluma.

Ab jetzt sollen außerdem die Programmpunkte, die vorher lediglich für die offene Ganztagsschule vorgesehen waren, auch für einzelne Familien möglich sein. In einer Führung können Kinder zum Beispiel in die Welt der Weber eintauchen. Dort erfahren sie, wie Arbeiterkinder früher lebten, aber ebenso mit welchen Materialien gearbeitet wurde. Außerdem könnten sie zusätzlich selbst am Webrahmen werkeln. Zudem gibt es ein Angebot, mit dem die Kinder mal die „alte Schule“ kennenlernen. In einem kleinen nachgebauten Klassenzimmer aus dem 19. Jahrhundert.

Bis zur Fertigstellung der Baustelle am Engelshaus werde es noch bis 2020 dauern, erklärte Lars Bluma. Anlässlich des Engelsjahres, zum 200. Geburtstag von Friederich Engels, wird es dann eine Sonderausstellung im Haus der Jugend Barmen geben (28. März bis 20. September). Und dann soll – passend zum Geburtsdatum des Mitbegründers des kommunistischen Manifests – am 28. November das Engelshaus wieder eröffnet werden.