Parkanlage Hardt: Besucher hinterlassen weniger Müll

Wuppertal · Die IG Hardteinander berichtet von einem Umdenken bei den jungen Leuten. Einige Probleme bleiben.

Die Hardt mit dem Botanischen Garten ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Wuppertaler.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Zigarettenschachteln, Plastikbecher und undefinierbare Plastikteile – leider keine Seltenheit auf Wuppertals Grünflächen. Auf der Hardt hat sich über die Jahre jedoch ein erfreulicher Trend entwickelt, berichtet Isabell Riesner (24). Als Gründerin der IG Hardt­einander hat sie den Kampf gegen die Müll-Problematik schon vor einiger Zeit in Angriff genommen.

Im Fokus der früheren Jugendgemeinschaft stand von Anfang an umweltbewusstes und verantwortliches Handeln. Das sollte damals vor allem der eigenen Generation näher gebracht werden. Mittlerweile hat sich das Ganze etwas verändert.

„Die jetzigen Jugendlichen sind für uns natürlich schwieriger zu erreichen als früher. Es ist einfach eine andere Generation.“ Trotzdem gebe es immer noch verschiedene Veranstaltungen und Aktionen, die das Thema im Bewusstsein halten sollen. Die Feier zum achtjährigen Bestehen brachte ein buntes Projekt mit sich, bei dem triste Mülleimer in der Parkanlage in farbenfrohe Behältnisse verwandelt wurden. Ein Wink mit dem Zaunpfahl für alle Besucher des Parks. Diese hätten sich über die Jahre jedoch auch verändert, berichtet Riesner.

Nicht mehr jedes Wochenende
Partys auf der Hardt

„Die Hardt ist insbesondere von der Jugendszene nicht mehr so belebt wie früher. Vor fünf bis sechs Jahren haben viele Jugendliche jedes Wochenende hier Partys gefeiert. Heute hat sich das verlagert.“ Riesner charakterisiert das als „klaren Bewusstseinswandel“.

„Die Leute verhalten sich zivilisierter. Ist der Mülleimer voll, legen sie ihren Müll meistens daneben“, gibt Frank Telöken, Geschäftsführer des Fördervereins Botanischer Garten, seine Erfahrung wieder. Neben der hervorragenden Arbeit der Interessengemeinschaft lobt Telöken auch den Einfluss der Fridays-for-Future-Bewegung auf die Müllproblematik in Wuppertal. „Es ist definitiv eine neue Generation herangewachsen.“ Es sei gut, dass das Thema Umweltschutz wieder in den Medien thematisiert werde und die Jugend aufstehe.

Neben dem aktiven Engagement werde die Müllsituation natürlich noch von einem passiven Beteiligten beeinflusst – dem Wetter. „Ist der Sommer schlecht und regnerisch, gibt es weniger Müll. Ist es zu heiß, natürlich auch“, erläutert Telöken den logischen Zusammenhang von Besucherzahl und Vermüllung. „Vor den Sommerferien ist natürlich die Hochzeit für Ströme von Jugendlichen, die ihre gewonnene Freizeit feiern.“ Trotz allem seien die Wiesen nicht so vermüllt wie in den vergangenen Jahren. „Anfang des Jahres brannte ein Tisch mit Stühlen“, berichtet Riesner von einem der vielen Fälle, bei denen Brandschäden entstanden sind. Die Nutzung von Einweggrills außerhalb des vorgesehenen Grill-Pavillons seien besonders gefährlich. Gerade bei den heißen Temperaturen im Juli sei die Brandgefahr auf den offenen Grünflächen sehr hoch, die Schäden auf den Wiesen seien oft irreversibel.

Neben Brandschäden stellen Verschmutzungen durch Graffiti eines der größten Probleme dar. „Die Mauer am Rosengarten ist schon unzählige Male von Graffiti befreit worden. Für die Verantwortlichen ist das aber leider wie eine geputzte Tafel für neue Schmierereien“, berichtet Telöken. Jedes Mal werde Anzeige erstattet – meistens leider ohne Ergebnis.

Der Verein hatte sich daraufhin etwas Kreatives einfallen lassen, um dem entgegenzuwirken. Ein Künstler wurde engagiert, um die Mauer mit Bildern zu versehen. Rosen schmücken seitdem nicht nur die Gärten, sondern auch die Mauern. Lange Zeit habe das Vandalismus eingeschränkt, jetzt hätten Schmierereien mit Stiften wieder begonnen. Eine Lösung dafür sei noch nicht gefunden.