Holocaust-Gedenktag: Schüler erinnern an die Opfer der Nazis

Carl-Fuhlrott-Gymnasiasten erinnerten an den Massenmord und an die Rückkehr der Juden nach Wuppertal.

Elberfeld. Anlässlich des vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog 1996 eingeführten Holocaust-Gedenktages am 27. Januar fand am Sonntag in der Citykirche Elberfeld eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus statt. „Die Kirche ist ein Ort der Vergegenwärtigung und des Erinnerns“, betonte Superintendent Manfred Rekowski.

In diesem Sinne gestalteten Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums die Veranstaltung. In Zusammenarbeit mit der Begegnungsstätte Alte Synagoge und der Initiative für Demokratie und Toleranz e.V. hatten sich die Schüler unter Leitung von Magnus Menzel mit Zeitzeugenberichten zur Pogromnacht im November 1938 in Wuppertal beschäftigt.

Authentische Dokumente Betroffener wurden vorgelesen. Dabei zeichneten die Erinnerungen der jüdischen Bewohner ein bedrückendes Bild der Ereignisse. Schikane, Ausgrenzung und Unterdrückung waren an der Tagesordnung. Rund 270 jüdische Geschäfte wurden zerstört, Friedhöfe demoliert, die Synagogen durch Feuer vernichtet. Wer nach diesen Ereignissen nicht die Chance zur Flucht ergriff, war zum Tode verurteilt.

„Heimkehr?“ die Überschrift des zweiten Teils, in dem die Rückkehr der Juden nach Wuppertal in sechs Szenen dargestellt wurde. Der Kurs unter Leitung von Dr. Winfried Herberts hatte sich diesem Thema gewidmet und Erinnerungen Betroffener ausgewertet. Im Büro der jüdischen Gemeinde kamen exemplarisch Moses und Margarethe Elias zu Wort, die vor ihrer Flucht ihr Geschäft aufgeben mussten und in Wuppertal einen Neuanfang wagten. Optisch unterstützt wurde die Lesung von passenden Lichtbildern. Musikalisch rahmte das Schulorchester unter der Leitung von Anita Edelmann die Veranstaltung ein.

Wie wichtig es ist, die Ereignisse nicht zu vergessen und immun zu machen gegen neonazistische Propaganda, betonte Schulleiter Karl W. Schröder. Dabei kommt er zu dem Schluss: „Gerade junge Menschen setzen sich verstärkt ernsthaft mit der Thematik im Unterricht auseinander.“