Hotelpläne: Villa wird aus dem Dornröschenschlaf erweckt
An der Parkstraße in Ronsdorf soll die Villa Braus, die einst als Offizierskasino diente, in ein Luxushotel verwandelt werden.
Wuppertal. „Bundeswehr“ ist auf zwei schlichten Kleiderschränken zu lesen, die noch im Obergeschoss der prachtvollen Villa Braus an der Parkstraße stehen. Sie stammen aus der Zeit, als das 1907 errichtete Haus als Offizierskasino diente. Zur Parkstraße hin von einem Wäldchen verdeckt, war der Prunkbau den Wuppertalern kaum bekannt. Da die Villa obendrein seit 1936 zum Kasernengelände gehörte, wurde sie — obwohl im feinsten bergischen Barockstil errichtet — erst 2002 unter Denkmalschutz gestellt.
Zwei Jahre später gab das Militär den Standort Wuppertal auf, doch erst im Januar 2012 meldete sich mit Helmut Wilzbach ein Kaufinteressent für die Villa. Der langjährige Besitzer des Hotels Juliana erkannte das Potenzial des Hauses, das sich nach seiner Auffassung hervorragend als Luxushotel eignet. Tochter Maren, die im Bensberger Schlosshotel Lerbach gelernt und jahrelange Berufserfahrungen in Amerika gesammelt hat, soll ab Spätherbst 2012 den Betrieb führen.
Zurzeit werden lediglich bauvorbereitende Arbeiten durchgeführt. Das Wäldchen an der historischen Zufahrt ist seit einer Weile gerodet, der alte Springbrunnen leider seit Jahrzehnten verschwunden. So wirkt das Gelände vor der Villa momentan noch recht trostlos. Aber das soll sich grundlegend ändern.
Hervorragende Kooperationsbereitschaft bescheinigt Wilzbach allen beteiligten Ämtern. Beim Umbau werde er auf Wuppertaler Firmen setzen und strebe im Interieur eine Verbindung aus alten und modernen Elementen an.
Die „Parkvilla“, wie sie heißen soll, ist als Hotel der Kategorie „vier Sterne plus“ geplant. Zielgruppe seien die Führungsspitzen der Industrie, für die bislang kein adäquates Angebot in Wuppertal existiere. Da die Villa aber nur eine begrenzte Anzahl an Zimmern aufweist, ist auf dem 5000 Quadratmeter großen Gelände ein Anbau mit weiteren 30 Zimmern geplant, der sich dem historischen Baustil anpassen soll.
Zur Rückseite besitzt das Haus eine Terrasse und einen Wintergarten, der als Frühstücksraum dienen soll. Der Restaurantbetrieb wird den Hotelgästen vorbehalten bleiben, der geplante Weinkeller für kleinere Veranstaltungen zur Verfügung stehen.
Im Juni soll der Ausschuss für Stadtentwicklung über eine Änderung des Bebauungsplanes entscheiden. Sie ist Voraussetzung dafür, dass die geplante Dependance errichtet werden kann.