Hundebiss: Eine Fingerkuppe kostet Frauchen 1200 Euro
Wuppertal. Jack Russel Terrier gegen Boxer-Eurasier-Mischling hieß es im Oktober 2009 in einer Gartensiedlung am Julius-Lucas-Weg. Als der der Halter (46) des Boxers versuchte, die Hunde zu trennen, biss ihm ein Jack Russel-Terrier namens „Zorro“ die Kuppe des linken Zeigefingers ab.
Die Kuppe wurde zwar gefunden, ließ sich aber nicht mehr annähen. Gestern bekam der 46-Jährige vom Amtsgericht 1200 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Gegen die Zahlung des Betrags wird das Verfahren gegen die Hundebesitzerin (57) eingestellt.
Zuvor hatte die Frau ihren „Zorro“ verteidigt: Der nicht angeleinte Rüde habe sich lediglich gegen den Angriff des doppelt so großen Boxer gewehrt. „Mein Hund ist zu 100 Prozent gehorsam, er hat nie einen Menschen gebissen“, sagte die 57-Jährige vor Gericht. Ein freiwilliger Wesenstest nach dem Biss ergab allerdings, dass der Terrier „gegenüber männlichen Artgenossen übermäßig aggressiv“ sei. Warum sie „Zorro“ seinerzeit nicht wie vorgeschrieben an der Leine geführt hat, konnte die Halterin gestern nicht erklären: „Das war wohl nicht so klug“.
Neben dem gerichtlich angeordneten Schmerzensgeld hat der Boxer-Halter bereits vor dem Prozess 2500 Euro von seiner Versicherung bekommen. Weil der Zeigefingerschaden irreparabel ist, könnte noch eine Mini-Unfallrente dazukommen.
Mit der Einstellung blieb das Gericht 300 Euro unter einem Strafbefehl. Gegen den hatte die 57-Jährige Einspruch eingelegt.