Hungrig: Der Aufmarsch der Wildschweine
Unfallgefahr: Nicht nur Landwirte sehen die Schwarzwild-Probleme mit großer Sorge.
Wuppertal. Hat Wuppertal zunehmend Probleme mit Wildschweinen? Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, beantwortet diese Frage nicht nur nach dem Wildunfall auf der A 1 mit einem klaren "Ja". Seit Jahren richten Wildschweine auch im Wuppertaler Stadtgebiet zum Teil massive Schäden auf Wiesen, Feldern, Sportplätzen und in Gärten an - von großer Unfallgefahr auf Straßen ganz zu schweigen.
Beim nächtlichen Zusammenstoß auf der A 1 bei Ronsdorf - dort lief in der Nacht auf Dienstag eine Rotte Wildschweine auf die Autobahn - blieb es bei Blechschäden. Förster, Landwirte und Jäger beobachten, dass sich die Bestände, die zunächst nur im Wuppertaler Osten für Probleme sorgten, in den vergangenen Jahren über die Südhöhen bis nach Vohwinkel ausgebreitet haben - wie auch der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Lutz Eberle, auf WZ-Nachfrage berichtet.
Auf der Suche nach Nahrung graben die Tiere über Nacht ganze Landstriche um. Bei Martin Dahlmann waren es vor kurzem gut 1,5 Hektar Grünland. "Jäger und Bauern müssen da eng zusammenarbeiten", erklärt der Landwirt vom Ehrenberg. So soll es in den nächsten Monaten in Wuppertal insgesamt drei so genannte Drückjagden mit Hundetreibern geben, um die Bestände besser in den Griff zu bekommen.
So großflächig kann allerdings nur in Außenbereichen vorgegangen werden. In dicht bebauten Bereichen ist die Jagd auf die Tiere wesentlich schwieriger - und es ist bei ungebremster Ausbreitung nicht auszuschließen, dass es Wildschweine in absehbarer Zeit auch in Parks wie die Hardt verschlägt. Futter finden die Tiere reichlich: Maisfelder gehören ebenso dazu wie Gartenabfälle.