Ideen für das Bürgerbudget: Bus-Service im Zoo für Senioren

Ein Elektromobil soll älteren Besuchern dabei helfen, die Steigungen auch bis zum Gehege der Löwen zu überwinden.

Foto: Zoo Wuppertal

Wuppertal. „Wir schaffen es nicht mehr.“ Diesen Satz hört Barbara Scheer (64) vom Zooverein immer öfter, wenn sie ältere Bekannte nach Besuchen im Zoo fragt. Die steilen Wege machen Vielen zu schaffen. Als sie im Berliner Tierpark einen Bus sah, der halbstündlich verschiedene Haltestellen im Zoo anfuhr, fand sie: „Das müssen wir in Wuppertal auch haben.“

Ihre Idee meldete sie für das „Bürgerbudget“ an - jetzt könnte es sein, dass ein Teil der 150 000 Euro, die die Stadt für von Bürgern vorgeschlagene Projekte zur Verfügung stellt, für so eine Bus-Linie verwendet wird. Im Wuppertaler Zoo gibt es seit 2006 Hilfe für Ältere: das Zoo-Mobil, einen Elektrowagen mit Platz für bis zu sieben Personen. Das Zoo-Mobil kann mittwochs und donnerstags zu anderthalbstündigen Zoo-Touren mit Führung gebucht werden (Preis pro Person 18 Euro).

Renate Jungkeit von der Zooschule erzählt, dass die einstige Zooschulenleiterin Martina Schürer diese Idee aus einem anderen Zoo mitbrachte. Sie dachte an behinderte Kinder, aber auch an Senioren. Ein Unternehmen, der Lions Club Wuppertal Mitte und eine Privatspenderin finanzierten das Zoo-Mobil, von dem es heute drei Exemplare gibt. Viele ältere Nutzer, sagt Renate Jungkeit, seien „so glücklich, dass sie noch einmal den Zoo besuchen können“. Zur festen Tour des Zoo-Mobils passen aber keine individuellen Wünsche. Barbara Scheer erklärt: „Ich fotografiere gern. Dann will ich auch mal länger an einer Stelle bleiben.“

Daher schlägt sie einen „Linien-Bus“ vor, den man je nach Interesse besteigen und verlassen kann: „Ich möchte, dass jeder dahin kommt, wohin er möchte, und dort so lange bleiben kann, wie er will.“ Vom Zoo gibt es positive Signale: „Der Zoo begrüßt das“, lässt Direktor Arne Lawrenz ausrichten. Barbara Scheers Idee gehört zu den 30 Vorschlägen, die aus 266 eingereichten Ideen zur näheren Prüfung ausgewählt wurden. Sagt die Stadt, die Umsetzung ist möglich, stimmen im September Bürger online ab, welche Projekte umgesetzt werden.