Wuppertal 14. Dance Comp: Die Stadthalle wird zum Ballsaal

Wuppertal zog 2600 Tanzpaare aus der ganzen Welt an - sogar aus China und Thailand.

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Rund 40 Stunden lang schwebten, glitten und wirbelten 2600 Paare in 67 Turnieren über das Parkett des Großen Saals, des Mendelssohn- und des Offenbach-Saales der Historischen Stadthalle.

Die 14. Dance Comp hatte einmal mehr Tänzer aus der ganzen Welt nach Wuppertal gelockt und die Fans begeistert. Rund 300 ehrenamtliche Helfer waren mehr als drei Tage im Einsatz , um das Festival des Tanzes zu einem Ereignis zu machen, das Wuppertal zu Recht in den Blickpunkt der Welt des Tanzes zu rückte und den Gästen ein einzigartiges Ambiente bescherte. „Dafür möchte ich den fleißigen Damen und Herren aus ganz Deutschland herzlich danken“, so der für die Koordination der Helfer zuständige Andreas Plum.

„Very lucky“ beschrieben die hinreißende Hongming Fan und ihr Partner Yingzhou Zhu aus China ihre Gefühle beim Latein-Turnier am Samstag, nachdem sie am Freitag schon bei den Rising Stars hervorragende Vierte geworden waren, beim Vergleich mit der Weltelite aber nur Runde zwei erreichten. Ähnlich angetan von der Atmosphäre bei der danceComp waren die grazile Nattanicha Ittisophonpisarn und Putitsit Promna aus Thailand beim Latein-Turnier, das 92 Paare bestritten.

„Wir wollen ins Finale und da möglichst aufs Treppchen“ hatten die für Bochum startenden ehemaligen Wuppertaler Anna Salita und Artur Balandin gesagt und ihr Vorhaben gegen härteste Latein-Konkurrenz in die Tat umgesetzt. In dem World Open Latein-Turnier belegten sie den dritten Platz. Begonnen hatte es um 13.30, Finale dann um 23.30 Uhr, was bedeutete, dass die Konzentration zehn Stunden lang in fünf Runden zu je fünf Tänzen aufrechterhalten werden musste.

Wer schon sechsmal Weltmeister geworden ist und alle Turniere am Fließband zu gewinnen scheint, für den ist auch in Wuppertal der Platz auf dem obersten Podest „reserviert“. Beate und Michael Lindner aus Darmstadt holten souverän den Siegespokal bei den Senioren III in den Standardtänzen. „Wir trainieren sechsmal pro Woche und müssen zwangsläufig andere Dinge zurückstellen“ so der elegante Grandseigneur, der beruflich für einen amerikanischen Konzern tätig ist. Für die Lindners und die 115 anderen Paare erklang der erste langsame Walzer am Samstag schon um 8.30 Uhr und der Quickstep im Finale rund zehn Stunden später.

„Im vorigen Jahr waren wir bei den Rising Stars Zwanzigste“ erinnerte sich Mark Verlotski (22) vom Grün-Gold Casino dagegen gut und freute sich zusammen mit seiner Schwester Dina (18) über den 14. Rang beim Standard-Turnier der „aufgehenden Sterne“ am Samstagabend. „Die beiden haben eine sehr gute Entwicklung genommen“, lobte auch Bundestrainerin Martina Wessel-Therhorn die beiden Wuppertaler, die wegen der Abitur-Prüfungen von Dina nur wenig Zeit zum Training hatten. Vielleicht ist weniger Training ein Erfolgsgeheimnis.

Am Sonntag startete das hochgewachsene Geschwisterpaar wieder bei World Open gegen die Asse aus der ganzen Welt. „An dieses Turnier knüpfen wir keine Hoffnungen. Da nehmen wir es, wie es kommt“, meinte Mark vor dem vielstündigen Vergleich mit 97 anderen Paaren. Im vorigen Jahr mussten beide wegen einer Oberschenkelverletzung von Dina das Weltranglistenturnier vorzeitig beenden.

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