Hapkido: Wuppertaler hofft auf Medaille in Seoul
Hapkido nennt sich der Sport, den Wolfgang Roszik betreibt. Bei der WM ist er Favorit.
Wuppertal. Wenn Wolfgang Roszik an die bevorstehende Asienreise denkt, steigen in ihm sofort Anspannung und Konzentration, aber zugleich auch große Vorfreude auf. Der 59-Jährige bestreitet am Wochenende im südkoreanischen Seoul seine dritte Weltmeisterschaft im Hapkido und zählt wie schon bei der letzten WM vor vier Jahren zu den Medaillenanwärtern.
„Eine Medaille ist sicher drin, auch wenn man natürlich nie weiß, wie die Konkurrenz drauf ist“, relativiert der Kampfkünstler des Barmener Budo-Centers, ergänzt jedoch sofort, dass er und sein Team sehr gut in Form seien und eine gute Vorbereitung gehabt hätten. Zweieinhalb Jahre hat man sich auf das Großevent vorbereitet und immer wieder an den Choreografien gefeilt. Als Titelverteidiger geht Roszik im Teamwettbewerb an den Start und wird sich hier mit Mannschaften aus 21 Ländern messen. Obwohl er bald 60 Jahre alt wird, hat er sich erneut für das elfköpfige Nationalteam qualifizieren können und präsentiert mit seinen 40 Jahre jüngeren Teamkollegen.
Darüber hinaus wird er erneut im Partner-Wettbewerb starten und bildet mit dem 22-jährigen Christian Pohl aus Düren ein Zwei-Generationen-Duo. Auch hier liebäugelt Roszik damit, seine Silbermedaille von vor vier Jahren wiederholen zu können. Die hatte er damals mit seinem Vereinskollegen Kilian Hafer geholt, der diesmal studienbedingt nicht dabei sein kann.
„Das war natürlich nicht ganz leicht, sich auf einen neuen Partner einzustellen“, verrät der Barmener und gibt zu Bedenken, dass in den letzten Monaten zu seinem Partner nach Düren wie auch zum Mannschaftstraining am Bundesstützpunkt Aachen unzählige Anfahrtskilometer nötig gewesen seien.
Während die Verteidigungssportart, bei der stets die Angriffsenergie des Gegners genutzt wird, im Team auch Schwertkunst, Schlagdarbietungen und Akrobatik beinhaltet, kommt es in der Duo-Konkurrenz allein auf Selbstverteidigungs- und Falltechniken an. In beiden Fällen verteilt eine Jury Punkte.
Als amtierender Deutscher Meister der Schwertkunst gehört Roszik längst noch nicht zum alten Eisen und ist dank hartem Training immer noch fit wie eh und je. „Ich trau mir das immer noch zu, mit den jungen mitzuhalten“, gibt sich der älteste Duo-Teilnehmer der WM selbstbewusst. Dienen die ersten der insgesamt neun Reisetage dazu, sich im Training vor Ort den letzten Schliff zu holen, sind im Anschluss an die beiden Wettbewerbe eine ganze Reihe Ausflüge geplant.
„Dann werden auch Sightseeing und Kultur auf dem Programm stehen. Schließlich ist Korea immer eine Besonderheit“, schwärmt der Hapkido- und Taekwondo-Trainer vom Mutterland der Kampfkunst, wo auch ein Besuch von buddhistischen Klöstern sowie Kampfsportschulen geplant ist.