Ideen für das Bürgerbudget: Eine Karte nur für Fahrradfahrer
Auch die IG Fahrradstadt Wuppertal hat einen Verwendungsvorschlag für das Bürgerbudget.
Wuppertal. Fahrradfahren abseits der Trassen ist gar nicht so einfach, könnte man meinen. Aber vielleicht fehlt es auch nur an Kenntnis der richtigen Wege. Die aufzuzeigen ist das Ziel der Urban Bike Map, der urbanen Fahrradkarte, der Interessengemeinschaft Fahrradstadt Wuppertal.
Die Karte soll ein „komplett neuer Kartentyp“ sein, sagt Christoph Grothe von der IG. Fahrradkarten im klassischen Sinn seien nämlich eigentlich Autokarten mit zusätzlichen Radwegen darauf, sagt er. Die Karte der IG will dagegen alltagstaugliche Routen für Radfahrer zeigen — und das ohne störende Zusatzinformationen wie Autobahnkreuze und Parkhäuser. So soll die Karte verständlicher sein, lesbarer, nutzbarer.
Dabei spielen Straßen im eigentlichen Sinn nur eine Nebenrolle. Es geht um alltagstaugliche Routen, die für Radfahrer nutzbar sind, eingeteilt in mehrere Schwierigkeitsstufen, etwa wie bei Skipisten: Aus blauen, roten und schwarzen Pisten werden Smooth, Smart und Speed Ways (leichte, pfiffige und schnelle Wege).
Die Karte, die die IG schon 2015 entwickelt hat, steht jetzt kurz vor der Realisierung — insofern die Stadt ihr eine Umsetzbarkeit attestiert. Sie ist nämlich unter die Top-30-Projekte beim Bürgerbudget gewählt worden.
„Das Bürgerbudget war der perfekte Zeitpunkt, die Idee noch einmal aus dem Hut zu zaubern“, sagt Grothe. Denn schon bei der Online-Abstimmung sei die Idee weit oben gewesen, wie auch an den Gruppentischen beim abschließenden Workshop. „Die Resonanz war immer sehr gut“, auch schon 2015. „Aber an der Umsetzung hapert’s“, sagt Grothe. Denn die IG macht alles ehrenamtlich und so ein Projekt sei doch relativ viel Arbeit. Deswegen soll sie jetzt mit dem Bürgerbudget finanziert werden. 15 000 Euro gibt die IG als Kostenschätzung an — für die Überprüfung der Strecken, die Erstellung der Karte und schließlich den Druck.
Die Karte soll dann vor allem Elberfeld zeigen — wegen der Handlichkeit der Karte. Aber es sei geplant, auch Barmen auf der Rückseite abzubilden. „Und wenn es gut läuft, könnte man über Stadtteilkarten nachdenken für Cronenberg, Ronsdorf und Vohwinkel“, meint Grothe.
Die Idee kommt auch bei Norina Peinelt gut an, der städtischen Beauftragten für den nicht motorisierten Verkehr. Sie sagt, ihr Radverkehrskonzept sei eine Handlungsanweisung an die Stadt, die Karte sei eine praktische Handreichung für die Bürger. Solche Ideen könnten helfen, die Radkultur in der Stadt zu stärken.