In der Junior Uni geht es weiter heiß her

Das Ferien-Programm für Kinder wartet mit Kunst- und Outdoor-Kursen auf.

Foto: Andreas Fischer

Während die Schulen Ferien machen, brummt der Betrieb in der Junior Uni. 67 Ferienkurse werden in diesem Sommer angeboten, die 812 Plätze waren flugs vergeben. Zum Beispiel für den Kurs „Outdoor-Geheimnisse“. Oder auch für „Bildgeschichten - von der Höhlenmalerei bis zur Deckelzauberei“. Deckelzauberei? Mal gucken, was das ist.

13 Kinder zwischen vier und sechs Jahre besuchen den Kurs von Micaella Cervinscaia und ihrem Assistenten Linus Plate. Tatsächlich sind sie gerade ganz in Deckelzauberei vertieft. Die Schalen auf dem Tisch sind voller bunter, teils spiegelnder Quadrate. Quadratisch wie ein Bierdeckel sind auch die Pappen, auf denen gerade zauberhafte Mosaike entstehen. Cervinscaia macht es vor: „Seht ihr? Einen kleinen Tropfen Leim hier, dann leicht auf den Deckel drücken.“ Valentin (6) hat das schon gut raus und zeigt es noch einmal seinem Bruder Benjamin (5). Was hat Valentin vor? „Ich mache einen Menschen.“ Benjamin hat schon eine blaue Reihe fertig. „Ich mache eine Landschaft“, sagt er. „Das ist der Himmel.“

Vorher haben sie sich Mosaike angeschaut, aus der Römerzeit oder Glasfenster in Kathedralen. Am Donnerstag ging es wilder zu. Da haben sie Handabdrücke gemacht, wie in den Höhlen der Steinzeit. Nur mit Fingerfarben statt mit Ocker. Und ganz nebenbei gelernt, dass Menschen schon seit langem darstellen, was für sie wichtig ist. Alle Achtung: Mit Kindern altersgerecht über Kunst zu reden, ist auch eine Kunst. Cervinscaia kann das, sie arbeitet im Kunstmuseum Solingen mit Kindern. Für ihren Einsatz an der Junior Uni hat sie zudem ihren Bekanntenkreis eingespannt: Es galt, säckchenweise Kronkorken zu sammeln. Auch die werden zu Kunst — nach dem Vorbild des Ghanaer Künstlers El Anatsui. Das kommt morgen dran.

Raumwechsel. Bei den 13 Kindern (sieben bis zehn Jahre), die sich von den Pfadfindern Dave Merkel und Gereon Schrader Outdoorgeheimnisse verraten lassen, duftet es würzig. Gerade haben sie die Tafel mit Kräutern zusammengerollt und einige Pflanzentöpfe weggeräumt. Jetzt kommen Tierspuren dran. Die sie mit selbst gemachten Kartonschablonen in Gips drücken. Nils (10) hat sich für Bärentatzen entschieden: „Bären sind schöne Tiere. Ich will nichts Kleines.“ Liv (8) geht es anders: „Ich will nichts so Großes.“ Bei Liv wird eine Maus über den Gips huschen. Man kann auch Geschichten erzählen und etwa Maus und Katze wählen.

„Gestern haben wir Kompasse gebastelt und erklärt, wie man eine Karte liest“, erzählt Merkel. „Und damit einen Ort auf der Trasse gesucht.“ Am Samstag geht es ums Feuermachen. Und zum Abschluss werden sie eine Brücke über den Mirker Bach bauen.

Auch im Herbst wird es wieder Kurse geben. Etwa 40, die Planungen laufen. Ab 1. Oktober wird man sich anmelden können.