Flucht und Vertreibung Initiative plant einen Ort des Gedenkens
Mirke. · Die engagierten Wuppertaler wollen an der Mirke auf im Mittelmeer ertrunkene Geflüchtete aufmerksam machen.
Die Initiative Seebrücke, eine internationale Bewegung, die von verschiedenen Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft getragen wird, will an der Utopiastadt am Bahnhof Mirke auf das Schicksal von Geflüchteten aufmerksam machen, die bei ihren Fluchtversuchen auf dem Mittelmeer umkommen. Dazu plant sie in Kooperation mit der Stadt Wuppertal und dem Förderverein Elberfelder Nordstadt, der gleichzeitig Träger des Vorhabens ist, einen Ort, der die Menschen an diese Schicksale erinnert und gleichzeitig über die aktuelle Lage auf den Flüchtlingsrouten nach Europa informiert.
Im Mittelpunkt des Gedenkorts soll ein halb im Boden versunkenes stilisiertes Boot aus Stahl stehen, das etwa drei Meter lang ist. Daneben soll eine etwa ein Meter hohe Stele in Orange, der Farbe der Seebrücke, aufgestellt werden, die mit dem Namen des Gedenkortes in verschiedenen Sprachen beschriftet wird, um auf den ersten Blick den internationalen Charakter des Ortes deutlich werden zu lassen. Auf der oberen Fläche soll eine Informationstafel angebracht werden, die über den Zweck des Ortes informiert und durch QR-Code und Link auf eine Internetquelle verweist, auf der über das Geschehen auf den Fluchtwegen berichtet werden soll. Eingebettet ist das Ensemble in eine wellenförmig gestaltete Bodenformation, die mit blau blühenden Bodendeckern bepflanzt ist, die an Meerwasser erinnern sollen.
Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2021 und in Abstimmung mit den Umbauarbeiten der Stadt Wuppertal auf dem Bahnhofsvorplatz beginnen. Derzeit sucht man noch nach Förderungsmöglichkeiten und freiwilligen Helfern. Einen ersten Entwurf hat die Düsseldorfer Künstlerin Anne Mommertz gestaltet. Die praktische Durchführung, die Koordination der Arbeiten und des Einsatzes aller freiwilligen Mitarbeiter wird die Wuppertaler Landschaftsarchitektin Marketa Kolarova übernehmen.