Plattform Initiative: „Wuppertal muss weiblicher werden“
Wuppertal · Die Initiative „Wupperfrauen“ erstellt einen interaktiven Frauenstadtplan.
Mit einem virtuellen Plan durch die Stadt gehen und besondere Frauen aus Wuppertal kennenlernen: Das wird schon bald möglich sein.
Die Initiative „Wupperfrauen“, die von Uta Kroder, Ulrike Mecking-Kroder, Dagmar Hertle und Eva Waldschütz ins Leben gerufen wurde, befasst sich genau damit. Sie finden, dass Wuppertal weiblicher werden sollte, damit auch hier eine Geschlechtergerechtigkeit herrscht. Dies und die nachhaltige Gestaltung der Städte wird unter anderem in den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen aufgeführt. Die Gründerinnen sind der Meinung, dass Frauen und deren Geschichte in Wuppertal bisher kaum berücksichtigt werden. Das zeige sich laut der Initiative bei den Straßennamen, wovon nur vier Prozent nach Frauen benannt wurden.
Deshalb entwickeln sie den Stadtplan, auf denen Frauen aus Kunst, Kultur, Politik, Sport, Wissenschaft, Forschung und Religion zu finden sind und ihr Leben somit sichtbarer gemacht wird.
Eva Waldschütz, Mitbegründerin der Initiative, erklärt, dass sie auf die Idee mit dem Frauenstadtplan durch Kolleginnen in Köln gekommen sind. Dort gibt es bereits den „Kölner Frauenstadtplan“, in dem auf Frauen, Frauenorganisationen und frauenrelevante Orte in Köln hingewiesen wird. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der „Stiftung Frauenleben“ mit dem Kölner Frauengeschichtsverein und dem Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln.
Projekt wird ehrenamtlich organisiert
Eva Waldschütz ist Frauenärztin und Frauenrechtlerin und hat sich auch viel mit Schwangerschaftsabbrüchen beschäftigt. Sie ist für „Pro Choice“, was so viel bedeutet, dass jede Frau individuell entscheiden darf, ob sie eine Schwangerschaft abbrechen möchte oder nicht. Dies sollte nicht beispielhaft durch Gesetze verboten werden. Waldschütz nimmt selbst als Ärztin Schwangerschaftsabbrüche vor, weswegen sie von Abtreibungsgegnern attackiert und angezeigt wurde. „Ich wollte mit Wupperfrauen etwas Positives machen“, erzählt sie.
Die Besonderheit bei den Kölner Kolleginnen ist, dass sie durch das Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern finanzielle Unterstützung erfahren. Dies ist in Wuppertal noch nicht der Fall. Die Frauen, die dieses Projekt für Wuppertal verwirklichen wollen, machen dies ehrenamtlich.
Durch das Frauenzentrum Urania sind sie auf die Idee gekommen, dass sie doch Spenden sammeln können, um die Recherchearbeit und das Erstellen der Internetseite zu bezahlen. Der Kontakt mit dem Frauenzentrum Urania ist vor allem entstanden, weil sie die Räumlichkeiten des Zentrums nutzen.
Das Erstellen des Frauenstadtplans ist jedoch nur der erste Schritt für die Initiative. Langfristig will sie QR-Codes oder Hinweisschilder zu bedeutenden Frauen in Wuppertal zugänglich machen. Aber auch Straßenbenennungen sollten laut der Initiative in Zukunft „(Geschlechter-) gerechter“ erfolgen.
Am 8. September soll die Webseite der Wupperfrauen online gehen. Dann gibt es im Frauenzentrum eine Veranstaltung, auf der wo die Seite einschließlich Stadtplan vorgestellt wird.